ALPLA produziert für Henkel Flaschen mit HDPE-Rezyklat
Pilotprojekt mit 60.000 Flaschen in Deutschland erfolgreich abgeschlossen
Seit Jahren beschäftigt sich der weltweit führende Spezialist für Kunststoffverpackungen ALPLA intensiv mit Recycling. Zwei Jahre lang bereitete das österreichische Unternehmen gemeinsam mit Henkel die Herstellung von Waschmittel-Flaschen mit 15 Prozent recyceltem HDPE vor
ALPLA führt in Mexiko, Polen und Österreich eigene PET-Recyclingwerke und gilt als Experte in der Verarbeitung von recyceltem PET (rPET). In seinen zehn größten Produktionswerken setzt ALPLA rund 20 Prozent rPET ein. Die Verarbeitung von HDPE-Rezyklaten liegt deutlich unter diesem Wert. „Das wollen wir in Zukunft ändern“, sagt ALPLA CCO Nicolas Lehner.
Aufwändiges und lohnendes Pilotprojekt
Gemeinsam mit dem Kunden Henkel gelang ALPLA nun ein wichtiger Schritt für nachhaltige HDPE-Verpackungen. In einem Pilotprojekt wurden erstmals am deutschen Standort Holthausen 60.000 Flaschen für ein Feinwaschmittel mit einem 15-prozentigen Rezyklat-Anteil hergestellt. „Recycling von HDPE ist um ein Vielfaches schwieriger als PET-Recycling. Schon die Verfügbarkeit des Granulats in hoher Qualität ist eine Herausforderung“, erklärt Packaging Manager Israel Garcia Granados und ergänzt: „Nach zweijähriger Entwicklungsarbeit haben wir ein optimales Ergebnis erreicht. Sehr hilfreich war die enge Zusammenarbeit mit Henkel. Wir haben wertvolles Know-how erlangt.“ Hinsichtlich Funktion, Farbe und Oberfläche erfüllen die Flaschen höchste Qualitätsanforderungen.
Kunden kompetent unterstützen
„Wir glauben an Recycling, weil es ideologisch richtig ist und wir unsere Kunden in ihren Nachhaltigkeitsstrategien kompetent unterstützen möchten“, sagt ALPLA CCO Nicolas Lehner. „Außerdem fordern es sowohl Gesetzgebung als auch Konsumenten immer nachdrücklicher.“
Gesetzgebung erhöht Druck
2015 veröffentlichte die EU-Kommission ein Maßnahmenpaket für die Kreislaufwirtschaft, zu dem sich Ende Juni 2016 der Europäische Rat der Umweltminister bekannte. Der Aktionsplan beinhaltet unter anderem Zielvorgaben für Recyclingraten von Verpackungsabfällen, die Beschränkung der Deponierung von Abfällen und wirtschaftliche Anreize für umweltfreundlichere Produkte sowie die Unterstützung von Verwertungs- und Recyclingsystemen. „Aktuelle Zahlen zeigen, dass Europa derzeit noch weit von den ambitionierten Zielen entfernt ist. Der Druck wird sich in den kommenden Jahren erhöhen“, beurteilt Nicolas Lehner die aktuellen Rahmenbedingungen.
Über ALPLA:
ALPLA gehört zu den führenden Unternehmen für Kunststoffverpackungen. Rund 16.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter produzieren weltweit an 159 Standorten in 42 Ländern maßgeschneiderte Verpackungssysteme, Flaschen, Verschlüsse und Spritzgussteile. Die Anwendungsbereiche der Qualitätsverpackungen sind vielfältig: Nahrungsmittel und Getränke, Kosmetik und Pflegeprodukte, Haushaltsreiniger, Wasch- und Putzmittel, Motoröl und Schmiermittel. 2015 feierte ALPLA das 60-jährige Firmenjubiläum.
Zu den PET-Recyclingwerken von ALPLA:
- Seit 2005 ist ALPLA Joint-Venture-Partner eines PET-Recyclingwerks in Mexiko (Toluca), das jährlich rund 15.000 Tonnen lebensmitteltaugliche rPET-Flakes herstellt.
- 2011 übernahm ALPLA die Mehrheitsanteile der österreichischen PET Recycling Team GmbH. Dieses Werk in Wöllersdorf (Niederösterreich) verfügt über eine jährliche Kapazität von 35.000 Tonnen rPET in Lebensmittelqualität.
- 2012 investierte ALPLA schließlich in den Bau eines weiteren PET-Recyclingwerks in Radomsko (Südpolen). 75 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter recyceln hier seit 2013 jährlich ca. 50.000 Tonnen PET-Flaschen. Ausgestattet ist das Werk mit zwei Sortier- und Waschlinien sowie einer Extrusionslinie. Die Jahresleistung liegt bei rund 13.500 Tonnen lebensmitteltaugliches rPET und 33.600 Tonnen Flakes (nicht lebensmitteltauglich).