3. August 2022

Mit Kunststoffen Nachhaltigkeitsziele erreichen

Würde man im Lebensmittelsektor komplett auf Kunststoffverpackungen verzichten, wäre der CO2-Ausstoß um den Faktor 2,7 höher. Die längere Haltbarkeit von in Kunststoff verpackten Lebensmitteln spart mehr CO2, als durch die Herstellung der Verpackungen entsteht. Fakten wie diese überraschen nur auf den ersten Blick.

Lebensmittel Kunststoffverpackungen

In der öffentlichen Diskussion um Kunststoffe wird selten differenziert. Bilder von Müllbergen emotionalisieren stark. Schaut man genau hin, stellt sich heraus, dass Plastikabfälle ein lösbares Problem sind. Und dass die Verwendung von Kunststoffver­packungen dazu beitragen kann, den CO2-Ausstoß zu senken. Denn die favorisierten Alternativen verursachen bei Herstellung und Transport mehr CO2-Emissionen.

Mehr Nachhaltigkeit mit Kunststoffverpackungen

Viele frische Lebensmittel wie Gemüse und Fleisch sind heute in Kunststoff verpackt. Ein klarer Hygienegewinn für die KonsumentInnen. Aber auch ein Gewinn an Nachhaltigkeit. Denn verpackte Lebensmittel sind länger haltbar. Rechnet man die längere Haltbarkeit hoch, kommt man zum Resultat, dass der CO2-Ausstoß bei der Herstellung der Folienverpackungen deutlich kleiner ist als die CO2-Emissionen, die bei der Produktion einer entsprechend größeren Menge von Lebensmitteln entstehen würden.

Alternative Materialien bewirken CO2-Anstieg

Ein weiteres konkretes Beispiel: Getränkeflaschen aus PET lassen sich wegen des niedrigeren Schmelzpunkts und der geringeren Materialmenge mit viel weniger Energie herstellen als etwa Glasflaschen. PET-Flaschen sind bei einer Temperatur von rund 260° Celsius aus Granulat formbar. Zum Schmelzen und Formen von Glas sind Temperaturen von mehr als 1300° Celsius notwendig. Mehr Energieeinsatz bedeutet einen höheren CO2-Ausstoß. Auch beim Transport zum Abfüller und in den Handel sparen PET-Flaschen durch ihr geringes Gewicht Energie und verursachen damit weniger CO2.

ALPLA_Recycling

PET eignet sich ideal für einen Materialkreislauf

Dass Kunststoffe wie PET sehr gut zu recyceln sind, verbessert ihre Umweltbilanz zusätzlich. Im Vergleich zu einer 0,5-Liter-Limonadenflasche aus recyceltem PET ist der Klimaeffekt einer Einweg-Glasflasche um 342 Prozent höher. Selbst als Mehrweg-Verpackung schneidet eine Glasflasche meist schlechter ab als eine Flasche aus Recycling-PET. Die nachhaltigste Lösung ist die PET-Mehrwegflasche.

Dadurch entstehen nach dem Sammeln und Einschmelzen aus den Getränkeflaschen erneut Getränkeflaschen. In Deutschland liegt die Recyclingquote von PET dank des etablierten Pfandsystems mittlerweile bei 94 Prozent. In Schwellenländern ist die Quote deutlich geringer – einer der Gründe für die Bilder von Müllbergen an Straßenrändern, an Stränden oder im Meer. Die Lösung des Problems besteht in Sammelsystemen. Wenn PET einen Wert als Sekundärrohstoff erhält, wird es nicht mehr wild entsorgt, sondern gesammelt und recycelt.

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