2. August 2018

Unsere Mission: Zero Pellet Loss

Plastic Resin_ALPLA

Kunststoffpellets sind nicht unbedingt ein Thema, mit dem sich der Durchschnittsmensch regelmäßig beschäftigt. Aber für Verpackungshersteller sind sie ein wichtiger Teil ihres Geschäfts. Ohne Pellets gäbe es keine Vorformen, keine Deckel oder Flaschen. Pellets sind kleine Stücke Rohkunststoff, die für die Herstellung von Kunststoffverpackungen benötigt werden, und es gibt sie in vielen verschiedenen Farben. Durch ihre Größe sind sie aber schwierig zu bearbeiten – schnell fallen sie in Spalten oder hinter Maschinen oder sie setzen sich in den Schuhsohlen der Mitarbeiter fest.

Deshalb ist es wichtig, aktiv den Verlust von Pellets so gut wie möglich zu minimieren, und dafür gibt es bestimmte Programme. Auch ALPLA wollte dazu beitragen und hat einen Plan für die Werke und Betriebe entwickelt, um Zero Pellet Loss zu erreichen. Die Initiative basiert auf den freiwilligen Richtlinien, die die österreichische Regierung erlassen hat, um zu verhindern, dass Kunststoffe in Gewässer gelangen.

Welche Art von Maßnahmen können die Betriebe ergreifen, um ihre Verlustrate bei Pellets zu senken? Die beste Antwort auf diese Frage erhält man durch einen Besuch in einem der Betriebe, die diese Maßnahmen bereits umgesetzt haben. Deshalb waren wir im österreichischen Fußach, wo uns Kerstin Ghesla herumführte. Sie ist Teil des Qualitätssicherungsteams und daher auch verantwortlich für Zero Pellet Loss vor Ort.

Umsetzung von Zero Pellet Loss

Für das Team war der erste Prozessschritt zum Ziel Zero Pellet Loss eine genaue Untersuchung des Betriebes. „Das Ziel Zero Pellet Loss hat uns gezwungen, unseren Betrieb völlig neu zu entdecken, wir haben buchstäblich jeden Stein umgedreht“, sagt Kerstin. Im Laufe dieser Inspektion identifizierten und notierten die Mitarbeiter des Teams die Stellen, an denen das Granulat verschwinden kann. Anschließend wurden erste Geräte installiert.

Bei der Umsetzung von Zero Pellet Loss gibt es viele technische und logistische Änderungen – von speziell angefertigten Staubsaugern bis hin zu einem Drainagesystem, das wie ein Ölabscheider funktioniert. Die Staubsauger erhielten außerdem eine besondere Düse, mit der sich das Granulat leichter aufsaugen lässt. Auf dem ganzen Betriebsgelände gibt es nun Staubsaugerstationen – je leichter zugänglich sie sind, desto einfacher ist es für die Mitarbeiter, in einer freien Minute mal eben durchzusaugen.

Die Geräte an und um die Silos wurden besonders unter die Lupe genommen, da die Pellets schnell verschüttet werden, wenn die Silos befüllt oder geleert werden. Unter den Andockstationen wurden Sammelbehälter platziert, sodass die Pellets dort gesammelt werden und sich somit leicht entfernen lassen.

Auch unsere Mitarbeiter sind ein wichtiger Teil dieses Prozesses, da sie mit den Maschinen arbeiten und direkt dabei sind, wenn Pellets verloren gehen. Ein Mitarbeiter machte z. B. den Vorschlag, den Verbindungswinkel an der Andockstation zu verändern, damit die Pellets zurück in das Silo fallen, wenn der Schlauch entfernt wird.

Zero Pellet Loss_ALPLA

Auf unserem Spaziergang über das Gelände sahen wir außerdem, dass an vielen Stellen Siebe angebracht waren, die verhindern, dass das Granulat ins Abwasser gelangt. Für die wenigen Pellets, die es dennoch ins Abwasser schaffen, wurde ein System installiert, bei dem das Wasser in einen Tank mit einem Drainagerohr in der Mitte geleitet wird. Polyethylen (PE) und Polypropylen (PP) sind leichter als Wasser und schwimmen daher an der Oberfläche. Polyethylenterephthalat (PET) sinkt dagegen auf den Boden, sodass das Granulat im Tank bleibt und nicht durch das Rohr in der Mitte gelangt.

Water System_Plastic Pellets

Das Projekt Zero Pellet Loss ist ein laufender Prozess und es werden stetig neue Maßnahmen hinzugefügt. Die Beispiele oben zeigen deutlich, wie schon kleinste Veränderungen eine große Wirkung haben können. Das Beste ist aber, dass es sich um ein Projekt handelt, an dem sich alle aktiv beteiligen und so zum Umweltschutz beitragen können. Glücklicherweise ist dieses Problem im Laufe der letzten Jahre zunehmend ins allgemeine Bewusstsein gerückt. Das trägt positiv zu unserer Mission bei, da die Menschen die Abfallvermeidung als immer wichtiger erachten. Je mehr Menschen beteiligt sind, desto größere Veränderungen können wir herbeiführen – und desto mehr Pellets können wir auffangen.

Autorenprofil

Linda Mauksch, Sustainability Manager

Seit 2012 leitet und koordiniert Linda, die einen Masterabschluss in Umwelt- und Bioressourcenmanagement hat, Nachhaltigkeitsprojekte bei ALPLA. Im Rahmen ihrer Arbeit berechnet sie CO2-Emissionen, berichtet über ihre Nachhaltigkeitsprojekte und gibt Workshops zur Sensibilisierung sowie zum Umgang mit Kundenfragen in Bezug auf das Thema Nachhaltigkeit. Ihre Liebe zur Umwelt lebt sie auch in ihrer Freizeit aus, die sie gern in der Natur und mit Reisen verbringt. Es liegt ihr am Herzen, sich gemeinsam für eine gute und nachhaltige Zukunft einzusetzen.

 

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