Hard, 15. April 2020

ALPLA bringt duale Ausbildung in neue Länder

Ausbildung von Fachkräften nach österreichischem Vorbild startet 2020 in Indien und Polen

Nach Mexiko und China exportiert ALPLA Group, internationaler Spezialist für Kunststoffverpackungen und Recycling, die duale Ausbildung in weitere Länder: In Indien und Polen werden ab Herbst die ersten Lehrlinge nach österreichischem Vorbild ausgebildet.

Derzeit bildet das international tätige Familienunternehmen mit Hauptsitz in Österreich weltweit 250 Lehrlinge aus. Nicht nur in Österreich und Deutschland, wo das System der dualen Ausbildung im Unternehmen und in der Schule Tradition hat, sondern auch in China und Mexiko. In diesem Jahr folgen Indien und Polen. So soll der steigende Bedarf an Fachkräften in diesen Regionen vorausschauend gedeckt werden.

Start 2020: Indien und Polen

In der Sieben-Millionen-Metropole Hyderabad entsteht zurzeit der erste indische Future Corner, wie die Lehrwerkstätten bei ALPLA genannt werden. Im Herbst nehmen die zukünftigen Zerspaner und Mechatroniker ihre Ausbildung nach österreichischem Vorbild auf. Bis zu zehn Jugendliche werden diese Chance jährlich erhalten. Zwei indische Ausbilder sind für die Praxis im Werk verantwortlich. Die Theorie erfolgt in Zusammenarbeit mit einer polytechnischen Schule vor Ort.

Auch in Ostrów Mazowiecka nordöstlich von Warschau startet im Herbst die Fachkräfteausbildung. In Polen werden pro Jahr sechs Mechatroniker aufgenommen. „Das Modell der dualen Ausbildung ist für die Jugendlichen im Land sehr attraktiv“, erklärt Julian Fässler, bei ALPLA zuständig für die Internationalisierung der dualen Ausbildung. „In Polen besteht bis zum 18. Lebensjahr Schulpflicht. Dank des dualen Modells bekommen Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, bereits mit 15 oder 16 Jahren ins Berufsleben einzusteigen und parallel dazu einen Schulabschluss zu machen.“

Anerkannter Abschluss

Die Einführung der dualen Ausbildung in einem neuen Land erfordert umfangreiche Vorbereitungen. Dazu zählen Gespräche mit den Behörden vor Ort, die Auswahl einer passenden Schule sowie das Verhandeln eines Curriculums. „Das Konzept der dualen Ausbildung kennt man nur in Mitteleuropa. Uns ist es aber wichtig, dass die jungen Leute einen im jeweiligen Land anerkannten Abschluss erlangen können“, betont Fässler. Am Ende der Lehrzeit legen die Lehrlinge eine Prüfung vor österreichischen Vertretern ab. In Österreich kann um Gleichhaltung angesucht werden, weil die fachlichen und praktischen Kenntnisse den Grundlagen des österreichischen Berufsbildes entsprechen.

Vorreiter Mexiko und China

Stellvertretend für die erfolgreiche Implementierung der dualen Ausbildung im Ausland stehen seit vielen Jahren die Absolventen aus Mexiko und China. Im mexikanischen Toluca startete die duale Ausbildung 2013. Nach dem Lehrabschluss arbeiten die Fachkräfte in den vier Werken vor Ort. Mittlerweile gibt es drei Lehrberufe: Mechatronik, Zerspanungstechnik und Kunststoffformgebung. Im Herbst letzten Jahres konnten 16 neue Lehrlinge begrüßt werden – ein neuer Rekord. Dieses Jahr im Februar haben neun Lehrlinge erfolgreich ihre Ausbildung abgeschlossen, womit nun 45 Lehrlinge in Mexiko eine Lehrabschlussprüfung absolviert haben. Von diesen arbeiten 40 bei ALPLA.

Gemeinsam mit dem Spritzgießmaschinenhersteller Engel und dem Shanghai Information Technology College etablierte ALPLA 2013 die duale Ausbildung auch in China. Im Future Corner in Shanghai absolvieren seitdem Zerspanungstechniker, Kunststoffformgeber und Mechatroniker für die Werke in Shanghai, Taicang, Tianjin, Hefei und Guangzhou ihre Grundausbildung.

Im mexikanischen Toluca haben im Februar 2020 neun Lehrlinge den Lehrabschluss nach österreichischem Vorbild erlangt.

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