Wenn aus der Not eine Tugend wird
Diese Geschichte beginnt mit einer Katastrophe. Nicht zuletzt deswegen rate ich Ihnen, sie bis zum letzten Absatz zu lesen. Im September 2017 trafen heftige tropische Stürme auf Puerto Rico. Hurrikan Maria hinterließ mit Windgeschwindigkeiten von fast 300 Kilometern pro Stunde eine Spur der Verwüstung auf der Insel: Strom- und Wasserversorgung lagen lahm, ein Großteil der Ernte war zerstört, viele Menschen hatten ihre Häuser und Wohnungen verloren, viele Todesopfer waren zu beklagen.
Die Ausmaße waren schockierend. Wer aber wie ich seit vierzig Jahren auf Puerto Rico lebt, weiß nur zu gut, wie wichtig nach derartigen Wetterkapriolen nachbarschaftliche Hilfe vom ersten Moment an auf dem Weg zur Normalität ist. Da heißt es: Ärmel hochkrempeln und gemeinsam anpacken. Mit der vollen Unterstützung der ALPLA Geschäftsführung haben wir unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern geholfen: Löhne haben wir in bar ausbezahlt und in der ersten Phase Lebensmittel, Wasser und Hygieneartikel verteilt. Für den Wiederaufbau der Unterkünfte unserer Mitarbeitenden stellten wir Baumaterial, Elektrogeräte und Möbel zur Verfügung.
Wir haben aber auch unmittelbar mit den notwendigen Reparaturen an unserem Werk in Guayama begonnen. Mit Generatoren konnten wir rasch die Stromversorgung sicherstellen und die Produktion wieder aufnehmen. Als international aufgestelltes Unternehmen können wir in solchen Situationen stets auf die Unterstützung von anderen, nahe gelegenen Werken zurückgreifen – ein großer Vorteil für uns und unsere Kunden. Den Kollegen in der Dominikanischen Republik bin ich bis heute dankbar.
Zusammenhalt statt Wettbewerb
Lokale Unternehmen haben diese Möglichkeiten häufig nicht. Fortiflex Inc. beispielsweise konnte keine verlässliche Stromversorgung für die Produktion in Dorado auf die Beine stellen, weshalb José Felix Ballester, Präsident von Fortiflex, auf uns zukam. Kurzerhand haben wir für das Unternehmen einen Teil der Produktion übernommen. Fortiflex konnte so trotz der Ausnahmesituation bestehende Aufträge erfüllen und Kunden halten.
Aus dieser vorübergehenden Zusammenarbeit hat sich mittlerweile eine solide Partnerschaft entwickelt. 2018 besiegelten wir mit Fortiflex Inc. eine strategische Allianz auf zehn Jahre. Sämtliche Maschinen, insgesamt zwölf Spritzgussmaschinen, wurden nach Guayama in unser Werk transferiert. Einige Mitarbeiter haben wir übernommen, rund dreißig neue Arbeitsplätze sind an unserem Standort entstanden.
Beide Seiten profitieren
Fortiflex Inc. wurde 1976 gegründet und ist in der Karibik und in Zentralamerika für die gute Qualität seiner Produkte bekannt. Zum Portfolio zählen unter anderem Tränken, Tröge und Kisten für die Landwirtschaft oder Dünnwandbehälter für Maler- und Baubedarf sowie Lebensmittel.
Eine in diesen Marktsegmenten wichtige und für ALPLA Caribe völlig neue Leistung ist die Dekoration der Verpackungen. Die gute Qualität der Dekoration ist sogar das Um und Auf in diesem Geschäft. Mit den neuen Maschinen und Prozessen mussten sich unsere Mitarbeitenden rasch vertraut machen, was dank der professionellen Unterstützung der Kollegen von Fortiflex gelang. Aktuell dekorieren wir Verpackungen mit drei verschiedenen Verfahren: Offsetdruck, Heat Transfer und In Mould Labelling (IML).
Wie geht es weiter?
Wir haben eine schwierige Zeit gut gemeistert und einen neuen Partner gewonnen. Wir liefern in der geforderten Zeit qualitativ hochwertige Produkte, die Kundenzufriedenheit stimmt. Damit könnte man doch zufrieden sein, oder? Aber wir sehen diese Partnerschaft langfristig und möchten uns gemeinsam weiterentwickeln. Ziel der strategischen Allianz ist es, in den neuen Märkten bevorzugter Partner in der Region zu werden. Dabei kommen uns die Internationalität von ALPLA und das regionale Renommee von Fortiflex sehr zugute.
Ein spannendes Projekt ist die Entwicklung stapelbarer Kisten, die in leerem Zustand platzsparend ineinandergestellt werden können. Dazu lesen Sie in Kürze mehr auf unserem Blog – bleiben Sie dran!
Zur Pressemitteilung
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