Mainz/Hard, 2. September 2019

Inhouse-Werke: Tür an Tür mit dem Kunden

Partnerschaftliche Zusammenarbeit mit Kunden bietet ökologische und ökonomische Vorteile

Beinahe die Hälfte aller ALPLA Standorte sind Inhouse-Werke. Hier produzieren wir Verpackungslösungen direkt bei unseren Kunden vor Ort – mit gleichermaßen ökologischen und wirtschaftlichen Vorteilen. Im Mai 2019 haben wir im neuen Produktionsgebäude von Werner & Mertz in Mainz die „größte Recyclatflaschen-Fertigung der Welt“ eröffnet.

Werner & Mertz, gegründet im Jahr 1867 als Wachswarenfabrik, ist auf Reinigungs- und Pflegeprodukte spezialisiert. Mittlerweile ist das Familienunternehmen aber nicht nur für die gute Qualität seiner Produkte, sondern insbesondere für eine konsequente Nachhaltigkeitsstrategie bekannt. Inhaber Reinhard Schneider gilt in Deutschland gar als Nachhaltigkeitspionier. „Heutzutage ist es technologisch sehr wohl möglich, leistungsstarke – das heißt in unserem Fall reinigungsstarke – Produkte zu entwickeln, die gleichzeitig höchste Umweltstandards entlang der gesamten Wertschöpfungskette erfüllen“, wird er auf einer Webseite des Unternehmens zitiert.

Flaschen aus 100 Prozent Recyclat

Fester Bestandteil der Firmenphilosophie sind intelligente Verpackungslösungen mit möglichst hohem Recyclatanteil. An dieser Stelle kommt ALPLA ins Spiel: Wir dürfen Werner & Mertz bereits seit 1995 zu unseren Kunden zählen und produzieren seither in Mainz Flaschen für Reinigungs- und Pflegeprodukte. Dank der langfristigen Zusammenarbeit hat sich aus einer Geschäftsbeziehung eine Partnerschaft mit gemeinsamen Werten und Zielen entwickelt. ALPLA gestaltet beispielsweise die Recyclat-Initiative von Werner & Mertz aktiv mit: Ziel der Initiative ist es, Wertstoffe aus der haushaltsnahen Sammlung in Deutschland (gelber Sack) im Kreislauf zu halten und zu neuen Verpackungen zu verarbeiten. Wir bringen unser Wissen in der Herstellung von recycelten Kunststoffen und der Verarbeitung dieser Materialien zu voll funktionsfähigen Verpackungen ein. Dank des umfassenden Engagements sind Flaschen aus 100 Prozent Recyclat für den Reinigungsmittelprofi heute selbstverständlich. Nach 266 Millionen produzierten Flaschen aus 100 Recyclingkunststoff (Stand Mai 2019) kann man das mit Fug und Recht behaupten!

Energieeffiziente Bauweise

Mit der Gestaltung des Produktionsprozesses hat man großen Einfluss darauf, wie nachhaltig ein Produkt tatsächlich ist. Bei der Planung des neuen Produktionsgebäudes L8 setzte Werner & Mertz ein anspruchsvolles Konzept um. Die Details zum Gebäude lesen sich wie ein Lehrbuch über moderne und energieeffiziente Bauweise: Recycling-Beton, Photovoltaik, Wärmerückgewinnung, Fernwärme, LED-Beleuchtung … Beeindruckend ist alleine die Leistung der Photovoltaikanlage mit 455 Modulen auf dem Dach: Der jährliche Anlagenertrag liegt bei 109.000 Kilowattstunden, das entspricht jährlichen CO2-Einsparungen von 76,3 Tonnen.

In dieses Gebäude ist auch ALPLA mit eingezogen. „Mit dem Bau des neuen Produktionszentrums schaffen wir die größte Recyclatflaschen-Fertigung der Welt“, erklärte Werner & Mertz-Inhaber Reinhard Schneider im Rahmen der Eröffnungsfeier im Mai. ALPLA CEO Günther Lehner betonte: „Wir freuen uns sehr über die langjährige und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Werner & Mertz. Für eine hochmoderne und effiziente Verpackungsherstellung im neuen Produktionszentrum haben wir 13 Millionen Euro investiert.“

Damit es wie am Schnürchen läuft

Last but not least hier noch einige Details zu unserer Inhouse-Produktion in Mainz. Dank der langjährigen Erfahrung von ALPLA mit diesen Lösungen – das erste Inhouse-Werk eröffnete ALPLA im Jahr 1968 – können wir solche Projekte rasch realisieren. Im September 2018 hat Werner & Mertz das Gebäude an uns übergeben, im selben Monat haben wir mit dem Aufbau der Infrastruktur begonnen. Mitte Dezember folgten die ersten Maschinen, im April 2019 waren die Arbeiten abgeschlossen.

Der Transport von Preforms und Flaschen läuft automatisiert. 20 Transportbänder auf fünf Linien mit insgesamt 225 Laufmetern sorgen für eine optimierte Logistik. Unsere Druckluftkompressoren sind mit einem System für Wärmerückgewinnung ausgestattet. Rund 96 Prozent der eingesetzten Energie können einer Zweitnutzung zugeführt werden. Auch die Lüftungsanlage mit Luftabsaugung an den Maschinen und der Materialaufbereitung verfügt über eine hocheffiziente Wärmerückgewinnung. Das senkt Energiebedarf und -kosten.

Abgesehen von den Daten und Fakten zu diesem modernen Produktionsgebäude sind wir sehr stolz darauf, mit einem vorbildhaften Unternehmen wie Werner & Mertz zusammenzuarbeiten. Die langjährige Partnerschaft hat klare Vorteile für die Umwelt, ein Inhouse-Werk spart außerdem Kosten und Zeit. Zentral ist aber für beide Seiten, dass man einander gut kennt, ein gegenseitiges Verständnis für die Anliegen des Partners hat und somit die Tür für zukünftige Verbesserungen und Entwicklungen stets weit offen steht.

 

Factbox: Die Vorteile von Inhouse-Werken auf einen Blick

  • Einsparung von Umverpackung für den Transport
  • LKW-Transporte fallen völlig weg, das reduziert CO2-Emissionen
  • Maßgeschneiderte Logistiklösungen
  • Direkte Anbindung der Flaschenproduktion an die Abfüllanlagen der Kunden
  • Minimale Lagerflächen sind erforderlich
  • Flexibilität in der Zusammenarbeit, Weiterentwicklungen werden beschleunigt

Autorenprofil

Holger Felix (Operations Manager)

Der Grundstein für die Zusammenarbeit von ALPLA und Werner & Mertz in Mainz wurde 1996 gelegt. Holger gestaltete schon damals den Aufbau des Werkes mit. Der gelernte Elektroniker übernahm schließlich im Jahr 2000 die technische Leitung des Inhouse-Werks, 2013 weitete sich sein Verantwortungsbereich auf die Produktion aus. Konsequenterweise war er maßgeblich an der Neukonzeption des Produktionsgebäudes L8 beteiligt und verantwortet nun als Betriebsleiter die tägliche Zusammenarbeit mit Werner & Mertz.

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