ALPLA weltweit: Indien
ALPLA India ist auf einem rasch wachsenden Markt mit insgesamt acht Produktionsstätten vertreten. Regional Managing Director Vagish Dixit spricht über die Ausnahmesituation der letzten Monate, aktuelle Entwicklungen und Pläne für die Zukunft.
Die Situation in Indien war und ist im Zeichen von COVID-19 eine große Herausforderung. Was sind die größten Hürden, die es zu überwinden gilt?
COVID-19 ist und bleibt eine beispiellose Herausforderung für die ganze Welt und Indien ist da keine Ausnahme. Höchste Priorität hatte für uns die Sicherheit unserer Mitarbeiter und ihrer Familien. Wir haben Anfang Februar begonnen, die globalen Richtlinien des Unternehmens in Form von lokal angesiedelten Maßnahmen umzusetzen. Unsere Schutzmaßnahmen sollen sicherstellen, dass unsere Werke frei von Infektionsfällen blieben. Die am 22. März verhängte Ausgangssperre brachte die Region Indien jedoch in eine schwierige Lage. Denn obwohl unsere Anlagen eine Betriebserlaubnis hatten, konnten wir im März und April meist nur mit einer Kapazität von 20 bis 30 Prozent arbeiten. Erste Ende April hat sich die Situation normalisiert. Wir fertigen aber immer noch unter Beachtung umfangreicher Vorsichtsmaßnahmen.
Wie ist man mit den schwierigen Bedingungen umgegangen?
Unser Team hat in einer Zeit, in der viele unserer Kunden keinen Geschäftsbetrieb hatten, sehr viel Energie und Kreativität gezeigt. Wir haben rund zehn Produkte im Bereich Handdesinfektionsmittel und Handflüssigseife entwickelt. Mittlerweile produzieren wir viele Millionen Flaschen pro Monat. Dies hat uns die Wertschätzung von Kunden und lokalen Behörden eingebracht. Darüber hinaus haben wir eine soziale Verantwortung und wollen dieser gerecht werden. Deshalb unterstützen wir lokale, soziale Initiativen, um die Not von Arbeitsmigranten zu lindern, die während der Krise ihren Arbeitsplatz verloren haben.
Stichwort Kreativität: Welchen Beitrag leistet das Technical Center in Hyderabad für die ALPLA Gruppe?
ALPLA India hat sich immer durch seine Innovationskraft ausgezeichnet. Dazu zählt das weltweit erste Zwei-Komponenten-Spritzguss-Projekt unter Verwendung der Cube-Technologie ebenso wie das Extrusionsblasformen von Tuben, das 2012 erstmals für die Himalaya Drug Company angewendet wurde. Unser Technical Center hat im Kontext von Wachstum und Marktführerschaft immer eine wichtige Rolle gespielt. Wir glauben fest an unsere Innovationskraft und sind dafür bekannt, potenziellen Kunden häufig Ideen, Designs, Prototypen und sogar Beispiele funktionsfähiger Piloten zu präsentieren. Das hat uns geholfen, stark zu wachsen.
Bald startet die ALPLA Lehrlingsausbildung in Indien. Was ist das Besondere daran?
Wir freuen uns sehr über die Entstehung des ersten indischen Future Corner in Hyderabad. Im Herbst nehmen die zukünftigen Fachkräfte ihre duale Ausbildung nach österreichischem Vorbild auf. Ausbilder aus Indien und Österreich werden vor Ort für das Ausbildungsprogramm verantwortlich sein. Die theoretischen Inhalte werden in Zusammenarbeit mit einer lokalen, polytechnischen Schule vermittelt. Wir sind den Behörden sehr dankbar für die gute Zusammenarbeit.
Wie sehen die Zukunftspläne für die Region aus?
Derzeit richten wir den neuen Weltklasse-Werkzeugbau in Hyderabad ein, der Projekte hinsichtlich Kosteneffizienz und Qualität auf ein neues Niveau heben wird. Das wird ALPLA dabei helfen, Kunden in mehreren Regionen zusätzlich zu bedienen und sämtliche Leistungen vom Produktdesign bis zur Produktion anzubieten. Produkte können so schneller auf den Markt gebracht werden können.
Vor einem halben Jahr sind Sie zum Chief Engagement Officer und Mitglied des Innovation Board der ALPLA Group ernannt worden. Darüber hinaus führen Sie auch die Geschäfte in Indien. Werden sich die Strukturen in der Region in Zukunft ändern?
Als Chief Engagement Officer und Mitglied des Innovation Board habe ich die Gelegenheit erhalten, das strategische Wachstum unserer Gruppe in besonderem Maße zu unterstützen. Dabei nutze ich die Innovationsfähigkeit in allen Regionen, um Aktivitäten in bestehenden und neuen Märkten zu fördern. Um dies zu ermöglichen, werde ich meine Aufgaben als Managing Director erheblich delegieren. Der Prozess dafür ist bereits in Gang und wird bis Ende des Jahres umgesetzt.
Weitere Informationen zu den Aktivitäten von ALPLA India sind auf der Unternehmenswebsite verfügbar: https://www.alpla.com/de/indien
Factbox
- Die Aktivitäten in Indien wurden 2006 gestartet.
- ALPLA India verfügt über insgesamt 8 Produktionsstandorte (2 Inhouse-Werke).
- In der Region arbeiten rund 800 MitarbeiterInnen.
- Sie produzieren Verpackungslösungen für Kosmetik, Lebensmittel, Haushaltspflege, Öle und Schmierstoffe, rezeptfreie Arzneimittel, Milch und Milchprodukte sowie Pflanzenschutz.
- Die Kerntechnologien sind Spritzgießen, Extrusionsblasformen, Spritzgießen von Preforms sowie Spritz- und Streckblasformen.
- Zu den Kunden zählen Reckitt Benckiser, Unilever, Coca-Cola, Procter & Gamble, Johnson & Johnson, Himalaya, Godrej und EMAMI.
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