27. Oktober 2023

Weit mehr als Mittel zum Zweck

Gute Verpackungen verbinden Ästhetik, Funktionalität und Nachhaltigkeit. Daniel Lehner, ALPLA Global Sales Director Food & Beverage, spricht über Herausforderungen und Chancen in der Produktentwicklung und die wachsende Bedeutung von nachhaltigen Verpackungslösungen.

Daniel Lehner

Daniel Lehner, ALPLA Global Sales Director Food & Beverage

Was muss eine erfolgreiche Verpackungen heute mitbringen?

Nachhaltigkeit ist mittlerweile ein Muss – bei AnbieterInnen und KonsumentInnen. Das schlägt sich vor allem in der Materialauswahl nieder. Der Trend geht klar in Richtung wiederverwertbare oder biologisch abbaubare Verpackungen. Wichtige Aspekte sind auch die Branche und der regionale Markt. Im Getränkebereich werden neben Kunststoff alternative Verpackungsmaterialien genutzt. Da kann eine besondere Optik den Unterschied machen. Funktionalität und Nachhaltigkeit dürfen dabei natürlich nicht verloren gehen.

Kannst Du uns ein Beispiel nennen?

Wir haben eine PET-Flasche in Kristalloptik für Mineralwasser entwickelt und kommen damit am Markt sehr gut an. Sie vermittelt ein Gefühl von Reinheit, Klarheit und Natürlichkeit – ideale Attribute zur Betonung der Kostbarkeit von Wasser. Die Flasche ist gleichzeitig leicht, stabil, recyclingfähig und kann aus bis zu 100 Prozent recyceltem Material hergestellt werden. Bei Verpackungen für Pflege- und Kosmetikprodukte spielen Haptik und Optik eine noch wichtigere Rolle. Bei Haushaltsreiniger, Wasch- und Putzmittel zählen ein stimmiges Design, besondere Funktionen oder technische Innovationen.

Crystal Water Bottle_1

Doch auch hier wächst das Interesse an nachhaltigen Lösungen. Bei ALPLA bringen wir uns als Partner mit Erfahrung im Design for Recycling und eigenem Recyclingmaterial ein.

Hochwertige Produkte erfordern aufwendigere Verpackungen als günstige Alternativen. Wie unterstützt ALPLA die Wahrnehmung von Premium-Produkten?

Verpackungen werden über äußere Erscheinung, Funktion und Nachhaltigkeit wahrgenommen. Wenn Aspekte wie Design, Funktionalität, Gewicht und Recyclinganteil in Einklang gebracht werden, können auch ultraleichte Verpackungen die Präsentation von Premium-Produkten unterstützen. Die Kunst liegt dann in der Vermittlung solcher Lösungen an unsere KundInnen. Die aufrollbare Verpackung für ein Pflegeprodukt der Marke Nivea ist ein gutes Beispiel. Bei ihrer Herstellung wird etwa 50 Prozent weniger Material als bei vergleichbaren Standardverpackungen benötigt. Das Verpackungsmaterial ist komplett recyclingfähig. Sie lässt sich zudem – ähnlich einer Tube – aufrollen und vollständig entleeren. Eine vergleichbare aufrollbare Verpackung mit halbiertem Materialaufwand ist die Shampoo-Flasche BARE von Head & Shoulders. Dort wurden Flaschen und Verschluss als Monomaterial-Lösung aus HDPE realisiert – perfekt fürs Recycling.

Stichwort Nachhaltigkeit: Wie begegnet ALPLA dem wachsenden Bedürfnis nach ressourcenschonenden Verpackungen?

Bei ALPLA verfolgen wir den holistischen Ansatz des „Design for Recycling“. Alle unsere Produktbereiche und Verpackungslösungen werden im Hinblick auf eine funktionierende Kreislaufwirtschaft nach dem „Bottle-to-Bottle“-Prinzip entwickelt und verwendet. Bis 2025 werden alle unsere neu auf den Markt gebrachten Verpackungen zu 100 Prozent recyclingfähig sein und mindestens 25 Prozent Recyclinganteil aufweisen. Replace, Reduce, Reuse und Recycle sind die vier Leitbegriffe für die Verpackungszukunft und bestimmen unser tägliches Handeln.

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Das STUDIOa ist ein Raum für Design und Produktentwicklung.

Wie gelingt das in der Praxis?

Wir vermeiden alle Verpackungen, die diesen Prinzipen widersprechen. Dazu zählen solche, die unnötigerweise zu viel Material beanspruchen oder sich gar nicht oder nur schwer recyceln lassen. Bei nachhaltigen Lösungen treten auch Additive und Farben in den Hintergrund. Die Suche nach Alternativen fördert wiederum die Kreativität bei uns und unseren KundInnen. So wird der Designaspekt immer wichtiger und auch die Funktion gewinnt an Bedeutung. Genau dieser Mix aus Nachhaltigkeit, Funktionalität und Design macht den Reiz bei der zeitgemäßen Verpackungsentwicklung aus. Mit dem im Vorjahr eröffneten Produktentwicklungsraum STUDIOa am Firmensitz in Hard haben wir einen Ort für co-kreative Innovationen geschaffen. Gemeinsam mit den Markeninhabern arbeiten wir dort an neuen Konzepten und der Markteinführung neuer Verpackungslösungen. Unsere KundInnen erleben dort im Schnelldurchlauf den gesamten Entwicklungsprozess vom ersten Designentwurf über den Prototypen bis hin zur fertigen Verpackung – und das aus einer Hand.

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