Innovationen für eine lebenswerte Zukunft
Geschichte der Verpackungen - Teil Sechs: Gegenwart und Zukunft
Das steigende Bewusstsein für Klima und Umwelt führt gerade auch im Bereich der Verpackung zu technologischen Höchstleistungen und zu einem möglichst schonenden Umgang mit Ressourcen.
Die Weltbevölkerung wächst – und mit ihr der globale Wohlstand. Der äußert sich nicht zuletzt im Konsumverhalten der Menschen. Verpackungen, ob für Lebensmittel, Kosmetik- oder Industrieprodukte, spielen dabei eine wichtige Rolle. Zugleich stehen wir vor der Herausforderung steigender Treibhausgas-Emissionen und zunehmender Verschmutzung der Gewässer durch Abfälle aus Industrie und Haushalt. Um die weltweite Klimaerwärmung zu stoppen und das achtlose Wegwerfen („Littering“) zu beenden, müssen wir alle unseren Teil beitragen. Denn nur dann hat unser Planet eine Zukunft.
Nachhaltigkeit ist das Zauberwort. Es steht für den achtsamen Umgang mit Ressourcen, aber auch für Verantwortung gegenüber Mensch und Natur. Heute setzen sich Unternehmen aus der Verpackungsbranche weltweit für nachhaltige Lösungen und den Auf- und Ausbau von Infrastruktur zur Wiederverwertung ein. Längst erfordert das wachsende Bewusstsein der KundInnen dieses Umdenken auch aus wirtschaftlichen Gründen. Daher fördern und entwickeln die VerpackungsexpertInnen innovative Produkte, Verfahren und ökologische Materialien, bündeln sich zu Plattformen wie Petcore Europe oder Verpackung mit Zukunft in Österreich, unterstützen weltweit Projekte und Initiativen zum Klimaschutz und investieren in eine stärkere Kreislaufwirtschaft in strukturschwachen und aufsteigenden Regionen.
Neue Materialien und effizientes Design
Im Laufe der Verpackungsgeschichte wurden immer wieder neue Materialien und Verfahren entdeckt und entwickelt, einige aussortiert, andere optimiert. Derzeit stehen Alternativen zu herkömmlichen Kunststoffen wie etwa Graspapier oder biobasierte und biologisch abbaubare Kunststoffe hoch im Kurs. Die bestehen wie bei PEF (Polyethylenfuranoat) beispielsweise aus pflanzlichen Rohmaterialien und landwirtschaftlichen Abfällen.
Auch Zucker, Algen und Pilzgeflechte bilden die Basis für neue Materialtypen. Diese sogenannten Biopolymere setzen sich aus nachwachsenden Rohstoffen oder biologischen Abfallprodukten zusammen und sind am Ende ihre Lebenszeit vollständig kompostierbar – quasi natürliches Recycling. Dafür braucht es künftig nicht nur Anbauflächen, sondern auch die notwendigen Entsorgungssysteme. Parallel zur Forschung und Entwicklung im Labor werden dennoch bereits erste Verpackungen dieser Art in der Praxis eingesetzt, etwa bei Kaffeekapseln oder Flaschen aus Papier.
Neben neuen Materialien sorgen durchdachtes Design und intensivierte Wertstoffkreisläufe für die Reduktion von CO2 und Abfall. Heute wird schon bei der Konstruktion der Verpackung auf einen möglichst schonenden Ressourceneinsatz und die Recyclingfähigkeit geachtet. Durch die systematische Optimierung der Formen und Produktionsmaschinen lässt sich etwa Gewicht einsparen. Dieses Lightweighting wirkt sich zudem positiv auf den Transport aus. Mit der Verpackung verbundene Verschlüsse gehen nicht verloren und durch die Fokussierung auf Einheitsmaterial statt aufwendiger Verbundsysteme erhöht sich die Recyclingquote.
Maßnahmen zur Senkung des CO2-Fußabdrucks
Wo Wertstoffkreisläufe durch Sammel-, Sortier- und Wiederverwertungsprozesse in Gang gesetzt werden, sinkt der Energie- und Wasserverbrauch, da weniger Neumaterial für Verpackungen benötigt wird. Dabei kommt das sogenannte Post-Consumer-Material ins Spiel, welches nach dem Gebrauch von Verpackungen entsteht. Gerade im Kunststoffbereich setzen immer mehr Unternehmen bei der Verpackung ihrer Produkte auf Rezyklat aus Quellen wie dem Gelben Sack oder der Gelben Tonne. Bei vielen Markenprodukten liegt der Einsatz von PCR (Post-Consumer-Rezyklat) bereits bei 100 Prozent.
Doch Ressourcenschonung gelingt auch mit durchdachten Produktionsverfahren wie etwa dem von ALPLA praktizierten Inhouse-Konzept. Durch die Produktion der Verpackung direkt beim Kunden entfallen Transporte und der CO2-Ausstoß nimmt ab. Nachhaltigkeit hat eben viele Gesichter.
Intelligente Verpackungen
Keine Zukunftstrends ohne Digitalisierung: Smart Packaging steht für die digitale Vernetzung von Produkt, Hersteller, Handel und KonsumentInnen – inklusive Integration von Social-Media-Kanälen. Das geschieht zum Beispiel mittels druckbarer elektronischer Elemente wie NFC- und RFID-Chips, Sensoren, Lautsprecher oder Displays. Diese elektronischen Hilfsmittel sorgen während Transport, Lagerung und Nutzung für auswertbare Daten und ein Monitoring zentraler Produkteigenschaften wie Temperatur, Feuchtigkeit oder Reifestatus. Von diesen intelligenten Verpackungen profitieren in erster Linie Hersteller und Verkäufer, die so stets über den Zustand des Produkts Bescheid wissen. Dasselbe gilt für individuelle Identitätssignaturen, die Qualität und Herkunft kennzeichnen.
Den KonsumentInnen liefern Barcodes, QR-Codes oder Augmented-Reality-Elemente via Smartphone oder passenden Apps zusätzliche Informationen oder Angebote und Erlebnisse zu Marke und Produkt. Noch befinden sich die meisten dieser smarten Ergänzungen in den Kinderschuhen. Welche davon sich durchsetzen, wird erst die Zukunft weisen.
Die vier zentralen Eckpfeiler für Nachhaltigkeit bei Verpackungen: REduce, REuse, REcycle, REplace
- REduce … steht für die Reduktion des Material- und Wasserverbrauchs bei der Verpackungsproduktion.
- REuse … steht für die Wiederverwendung von Verpackungen. Das gelingt zum Beispiel durch den Einsatz von Mehrweg-PET-Flaschen.
- REcycle … steht für die korrekte Trennung und Wiederverwertung von Verpackungen. Damit das gelingt, sind wir alle gefragt.
- REplace … bedeutet, herkömmliche Werkstoffe durch neue, umweltverträglichere Materialien zu ersetzen.
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