Steinabrückl/Hard, 25. November 2019

ALPLA weltweit: Zentral- und Osteuropa

Auf unserer Reise durch die Regionen haben wir diesmal Station bei Rainer Widmar, Regional Manager Zentral- und Osteuropa, gemacht. Er ist verantwortlich für 15 Base- und vier Inhouse-Plants. Zudem befinden sich zwei PET-Recyclingwerke in seiner Region. Im Gespräch gibt er uns Einblick in die wirtschaftliche Entwicklung und den Arbeitsmarkt in diesen Ländern. 

Die Region Zentral- und Osteuropa umfasst neun Länder. Worin unterscheiden sich die politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, was verbindet sie? Und was bedeutet das für die Arbeit des Regionalmanagements?

Die Rahmenbedingungen sind sehr unterschiedlich. Was alle – mit Ausnahme von Griechenland – ein bisschen verbindet, ist die gemeinsame Geschichte in der Donau-Monarchie. Serbien ist noch nicht EU-Mitglied, und nur Österreich, Slowenien und Griechenland haben den Euro. Auch das macht im Tagesgeschäft einen Unterschied. Die kulturellen Unterschiede erfordern viel Zeit und Fingerspitzengefühl. Das ist nur mit einer klaren Strategie, ausgezeichneter Kommunikation, strategischem Projekt-Management und einem engagierten Team machbar.

Gibt es besondere demografische, gesellschaftliche oder politische Entwicklungen, die Auswirkungen auf das Konsumentenverhalten haben?

Die Megatrends sind weitgehend dieselben wie im übrigen Europa, von der Zunahme der älteren Bevölkerung bis zur steigenden Bedeutung gesunder Ernährung. Wir sehen Potenzial für Innovationen in vielen Marktsegmenten, an denen wir arbeiten. Die gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen sind unterschiedlich und damit auch die Auswirkungen auf das Konsumentenverhalten. Dynamik erzeugt das gestiegene Umweltbewusstsein. Da verschaffen uns unsere Leistungsfähigkeit im Recycling und unsere Kompetenzen im „Design for Recycling“ Vorteile.

Welche Anforderungen stellen Kunden an Verpackungslösungen, insbesondere bei Neuentwicklung? Zeichnen sich Markttrends ab, die für diese Region oder für einzelne Länder typisch sind?

In den meisten Ländern treffen wir auf ein wettbewerbsintensives Umfeld. Erwartet werden beste Qualität, bester Service und das zum besten Preis. Daher müssen wir in der Produktion effizient und in der Kundenbetreuung gut aufgestellt sein, aber auch die richtigen (IT-)Werkzeuge haben, um das Geschäft profitabel zu steuern. Wir versuchen immer, Systemlösungen zu verkaufen. Neue Möglichkeiten ergeben sich durch die ARGO-Akquisition: Pharma-Verpackungen und extrudierte Tuben mit Dekoration sind spannende Segmente.

Wie ist die Situation am Arbeitsmarkt?

In fast allen Ländern haben wir de facto Vollbeschäftigung. Daher müssen wir zielgenau in Training, Mitarbeiterzufriedenheit und neue Recruiting-Strategien investieren. Ein wichtiger Aspekt ist es, das Image von ALPLA als Arbeitgeber zu schärfen. Wir wollen Fachkräfte nicht nur gewinnen, sondern langfristig an das Unternehmen binden. Hier spielen unsere Werte als Familienunternehmen eine zentrale Rolle.

In der Region werden neun Sprachen gesprochen. Welche Aktivitäten gibt es, um den Zusammenhalt unter den Mitarbeitern zu stärken und die Firmenwerte zu transportieren?

In erster Linie müssen die Führungskräfte die Firmenwerte vorleben. Zweitens ist Kommunikation sehr wichtig. In einigen Ländern haben wir etwa Mitarbeiterzeitungen oder Infoveranstaltungen. Der dritte Punkt sind Zusammenkünfte wie Firmenfeste, aber auch Arbeitstreffen fördern die länderübergreifende Vernetzung und das Teambuilding.

Die Region verfügt über zwei Recyclingwerke, PET Recycling Team in Wöllersdorf/Österreich und Radomsko/Polen. Wie schätzen Sie die Entwicklung in diesem Bereich ein?

ALPLA hat sich ja schon mit dem Recycling von PET auseinandergesetzt, als es viele noch als eine Art Liebhaberei abgetan haben. Durch Initiativen seitens der Europäischen Union und das steigende Umweltbewusstsein der Konsumenten ist das Wiederverwerten von gebrauchten Kunststoffen in der jüngsten Vergangenheit zu einer absoluten Zukunftsbranche geworden. Die vorausschauenden Investitionen von ALPLA lohnen sich deshalb heute mehrfach: Wir sind Experten im Recycling und in der Verarbeitung von Recyclingmaterialien zu neuen Verpackungen.

Die Nachfrage nach recycelten Kunststoffen ist enorm gestiegen. Es ist mittlerweile sogar eine Herausforderung für unsere Recyclingwerke, genügend Post-Consumer-Material zu bekommen. Aus meiner Sicht ist es äußerst wichtig, die Konsumenten über das Funktionieren und die Bedeutung der Kreislaufwirtschaft mehr zu informieren und auch die nötige Infrastruktur für das Sammeln und Sortieren von Wertstoffen sicherzustellen.

Weitere Informationen zu den Aktivitäten von ALPLA in Zentral- und Osteuropa sind auf der Unternehmenswebsite verfügbar: https://www.alpla.com/de/mittel-osteuropa

Factbox

  • Steinabrückl war 1962 das zweite ALPLA Werk überhaupt. Die Expansion in Mittel- und Osteuropa startete Anfang der 1990er-Jahre.
  • Zur Region gehören neun Länder: Österreich, Tschechien, Polen, Slowenien, Kroatien, Ungarn, Serbien, Rumänien und Griechenland.
  • Es gibt 15 Base- und vier Inhouse-Plants sowie zwei PET-Recyclinganlagen mit insgesamt etwa 2000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.
  • Zu den größten Kunden zählen Unilever, Reckitt Benckiser, L’Oréal, Danone Waters und Colgate, aber auch große regionale Kunden wie Kofola, Mattoni, BEWA, Maspex, NÖM und Vöslauer.

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