17. Dezember 2025

Generationenwechsel, Recycling und Wachstum: ALPLA 2018–2025

Siebter und letzter Teil der Serie „70 Jahre ALPLA“: Zwischen 2018 und 2025 beschleunigt ALPLA seinen Wandel. Das Unternehmen verliert Gründer Alwin Lehner, erweitert seine Führung, investiert massiv in Recycling und Pharma, entwickelt eine neue Identität und stärkt Kultur und Organisation. Gleichzeitig wächst die globale Präsenz weiter und der Familiencharakter bleibt erhalten.

Günther und Philipp Lehner

2021 übernimmt Philipp Lehner die Rolle des CEO von seinem Vater Günther Lehner.

Abschied und Aufbruch zugleich

Das Jahr 2018 beginnt mit einem einschneidenden Ereignis: Im Juni verstirbt Gründer Alwin Lehner im Alter von 86 Jahren. Mit ihm verliert ALPLA einen technischen Visionär, dessen Erfindergeist und pragmatischer Zugang zu Herausforderungen das Unternehmen über Jahrzehnte geprägt haben. Sein Denken und Handeln bilden bis heute den Kern der ALPLA-Identität.

Während das Unternehmen den Verlust verarbeitet, richtet es gleichzeitig den Blick nach vorn. Die neue EU-Kunststoffstrategie rückt Kreislaufwirtschaft und Recyclingfähigkeit stärker ins Zentrum politischer und gesellschaftlicher Erwartungen. Für ALPLA ist dies Bestätigung und Ansporn zugleich. Erste konkrete Schritte zeigen sich in nachhaltigen Produktinnovationen, etwa der biobasierten und vollständig kompostierbaren Kaffeekapsel, die 2018 unter der Initiative Replace präsentiert wird. Parallel dazu wird das Headquarter in Hard erweitert und modernisiert, um dem internationalen Wachstum des Unternehmens eine stabile organisatorische Basis zu geben.

Alwin Lehner ALPLA

Gründer Alwin Lehner verstarb im Juni 2018 im Alter von 86 Jahren.

Weiterer Abschied und Ausbau der Recyclingkompetenz

2019 bringt für ALPLA erneut einen Moment des Innehaltens: Im September 2019 verstirbt Wilma Früh, die jüngere Schwester von Alwin Lehner und eine zentrale Mitgestalterin der frühen Unternehmensjahre. Wie ihr Bruder prägte sie ALPLA durch Engagement, Zusammenhalt und eine Kultur, die bis heute als besonderes Merkmal des Unternehmens gilt. Mit ihrem Tod geht eine weitere Verbindung zur Gründungsphase verloren, und gleichzeitig wird sichtbar, wie sehr die Werte dieser Generation weiterhin das Fundament des globalen Unternehmens bilden.

Gleichzeitig treibt ALPLA seine strategische Positionierung voran. Ein umfassender Markenprozess schärft die Identität des Unternehmens und verdichtet seine Werte im neuen Claim „Family of Pioneers“. Dieser vermittelt nach außen, was intern schon lange gelebt wird: ein Zusammenspiel aus familiärer Haltung, Innovationskraft und nachhaltigem Verantwortungsbewusstsein.

2019 markiert zudem einen wichtigen Schritt im Bereich Kreislaufwirtschaft. ALPLA erweitert seine Recyclingaktivitäten erstmals über PET hinaus und steigt durch die Übernahme zweier Werke in Spanien in das HDPE-Recycling ein. Damit gewinnt das Unternehmen Zugang zu mehr als 35 Jahren Erfahrung in der Aufbereitung eines Polymers, das im ALPLA-Portfolio eine zentrale Rolle spielt und gleichzeitig besonders anspruchsvoll in der Wiederverwertung ist. Parallel dazu entsteht mit PRT Wolfen in Kooperation mit der FROMM Group ein weiterer PET-Recyclingstandort in Deutschland. Diese Entwicklungen setzen entscheidende Akzente für den weiteren Ausbau der Kreislauffähigkeit.

ALPLA HDPE Recycling Suminco

2019 steigt ALPLA mit der Übernahme zweier Werke in Spanien in das HDPE-Recycling ein.

Die dritte Generation übernimmt

Zu Beginn der 2020er-Jahre steht die Welt durch die Corona-Pandemie Kopf. Märkte brechen zeitweise ein, Lieferketten geraten unter Druck, und der Umgang mit Unsicherheit prägt das wirtschaftliche Umfeld. Trotz dieser Herausforderungen gelingt es ALPLA, wichtige organisatorische und strategische Schritte zu setzen.

2021 übernimmt Philipp Lehner die Rolle des CEO von seinem Vater Günther Lehner. Die Übergabe erfolgt mitten in der Pandemie, was persönliche Begegnungen, internationale Reisen und die direkte Vorstellung bei Kunden erschwert. Dennoch gelingt ein reibungsloser Übergang, getragen von einer klaren Vision und dem Vertrauen in die nächste Generation.

Parallel dazu stärkt ALPLA seine Marktposition. Mit der Übernahme von Wolf Plastics erweitert das Unternehmen sein Portfolio um großvolumige Eimer- und Kanisterlösungen. Auch in Afrika gewinnt ALPLA an Präsenz durch neue Beteiligungen und Partnerschaften, die das Fundament für weiteres Wachstum schaffen. Zugleich bekräftigt das Unternehmen sein Engagement für Recycling, indem es ab 2021 jährlich 50 Millionen Euro dafür bereitstellt.

Neue Strukturen und ein klarer Purpose

2022 stärkt ALPLA seinen Pharmabereich, indem dieser als eigenständige Division ALPLApharma neu organisiert wird. Damit bündelt das Unternehmen seine Kompetenzen in einem Marktsegment, das höchste Qualitätsstandards erfordert und langfristig expansive Entwicklungsmöglichkeiten bietet.

Gleichzeitig erweitert das Unternehmen seine regionale Verankerung: In Lanseria entsteht die neue ALPLA-Zentrale für Subsahara-Afrika, ein Standort, der nicht nur als administratives Zentrum fungiert, sondern auch ein bedeutendes Signal für die langfristige Entwicklung in der Region setzt. Dort startet zudem das erste Ausbildungsprogramm von ALPLA in Afrika, in dem junge Menschen als Kunststoff- und Zerspanungstechniker ausgebildet werden. 

Im selben Jahr entsteht der ALPLA Purpose, der fortan als Kompass des Unternehmens dient: „Wir stellen Lösungen für eine sichere, leistbare und nachhaltige Zukunft bereit – weltweit und für alle Menschen.“ Dieser Leitsatz schafft Orientierung für die folgenden Jahre und bildet das Fundament der neuen globalen Strategie.

ALPLA South Africa Lanseria

In Lanseria entsteht 2022 die neue ALPLA-Zentrale für Subsahara-Afrika.

Globale Strategie und internationale Impulse

2023 entwickelt und präsentiert ALPLA die Globale Strategie 2026, die das Unternehmen auf nachhaltiges, profitables Wachstum ausrichtet. Sie zielt darauf ab, ALPLA als Family Corporation weiterzuentwickeln, die globale Präsenz auszubauen und die Attraktivität als Arbeitgeber zu steigern.

Dies zeigt sich auch in mehreren richtungsweisenden Entscheidungen. Mit einem Joint Venture mit Inden Pharma stärkt ALPLA seine Position im Pharmasektor und baut Produktionskapazitäten in Europa sowie auf internationalen Märkten aus. Gleichzeitig erwirbt das Unternehmen alle Anteile an Paboco, um die Entwicklung der recycelbaren Papierflasche konsequent voranzutreiben. Zahlreiche neue oder erweiterte Werke in Europa, Asien, Afrika und Amerika unterstreichen zudem die Dynamik, mit der ALPLA seine globale Infrastruktur ausbaut.

ALPLA Inden Pharma Joint Venture

Mit einem Joint Venture mit Inden Pharma stärkt ALPLA seine Position im Pharmasektor

Technologische Meilensteine und Innovationsführerschaft

2024 richtet ALPLA den Blick noch stärker auf Technologie und Zukunftsfähigkeit. Mit der Einführung des neuen Geschäftsbereichs ALPLAinject bündelt das Unternehmen seine Spritzgusskompetenz und schafft eine moderne Struktur, die Effizienz und Geschwindigkeit erhöht.

Gleichzeitig wird ALPLA als innovativstes Unternehmen Österreichs ausgezeichnet. Diese Anerkennung spiegelt jahrzehntelange Investitionen in Forschung und Entwicklung wider und zeigt die Stärke eines Unternehmens, das rund 1.000 aktive Patente und eine breite Pipeline technologischer Neuerungen vorweisen kann. Ein Beispiel ist die PET-Weinflasche, die gemeinsam mit REWE Wegenstein entwickelt wird und großes Aufsehen am Markt erregt.

Dies alles zeigt: Zwischen 2018 und 2025 erlebt ALPLA eine Phase intensiver Transformation: Der Abschied von der Gründer- und frühen Mitgestaltergeneration fällt in eine Zeit strategischer Neuaufstellung, technologischer Modernisierung und globalen Wachstums. Kreislaufwirtschaft, Innovation und kulturelle Kontinuität prägen diese Jahre ebenso wie der Anspruch, als Family of Pioneers die Zukunft aktiv zu gestalten.

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