ALPLA weltweit: Karibik
In diesem Teil unserer Interview-Reihe mit ALPLA Regional Managers lernen Sie ein Urlaubsparadies aus einem neuen Blickwinkel kennen. Richard Lisch, Regional Manager ALPLA Caribe, beleuchtet im Gespräch die besonderen Herausforderungen in den Bereichen Wirtschaft, Umwelt und Arbeitsmarkt in der Karibik.
Welche Anforderungen stellen Kunden speziell in der Karibik an Verpackungslösungen?
Leichtere Verpackungen und eine längere Haltbarkeit der Produkte, speziell bei Milchprodukten und Fruchtsäften, sind immer mehr gefragt. In unserem Fall setzt das wiederum spezielle Produktionsmaschinen und Verfahren wie beispielsweise zur Herstellung von ultraleichten Wasserflaschen voraus.
Wie gestalten sich die politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in der Region?
Insgesamt ist die Region relativ stabil, mit zwei Ausnahmen: Haiti und vor allem Puerto Rico. Seit der Bankrotterklärung des Staates vor drei Jahren wurde noch keine wirtschaftliche Langzeitlösung gefunden. In der Karibik kommen Extreme zusammen: einerseits mit der Dominikanischen Republik ein konstant prosperierendes Land, andererseits mit Haiti eines der ärmsten Länder der westlichen Hemisphäre. Nach dem verheerenden Hurrikan Maria vor zwei Jahren sind aus Puerto Rico sieben Prozent der Bevölkerung in die USA abgewandert. Erst kürzlich, im Jänner 2020, erschütterte ein schweres Erdbeben Puerto Rico. Das Wirtschaftswachstum der Region ist, von wenigen Ausnahmen abgesehen, bescheiden. Der Großteil der Inselstaaten hängt vom Tourismus ab und steht dabei im globalen Konkurrenzkampf.
Vor welchen Problemen steht die Kunststoffbranche?
Kunststoffverpackungen geraten unter zunehmenden Druck von Regierungen und Umweltlobby. Das gilt speziell für jene Länder, in denen effiziente Sammelsysteme und Recyclinganlagen noch nicht etabliert sind und die Aufklärung der Bevölkerung hinsichtlich Umwelt und Recycling noch in den Kinderschuhen steckt. Politisch wird das Thema immer öfter ausgenutzt, oft zum Nachteil von Verbraucherinnen und Verbrauchern und Industrie.
Welchen Stellenwert hat Recycling in der Region?
Wie überall heutzutage ist es auch bei uns eines der wichtigsten Themen. In Zusammenarbeit mit Kunden, Mitbewerbern und Staat haben wir ein konkretes Projekt in der Dominikanischen Republik initiiert, um das offensichtliche Problem in den nächsten Jahren in den Griff zu bekommen.
Wie sieht dieses Projekt aus?
Der Staat muss die Bevölkerung durch Erziehung und Bildung an Bord bringen. Die Industrie installiert derzeit Sammel- und Sortierzentren. Anschließend wird der Post-Consumer-Kunststoff in Recyclingbetrieben zu wiederverwendbarem Material aufbereitet. Diese Betriebe sind noch hauptsächlich im Ausland angesiedelt. Recycling ist ein Muss in unserer Inselregion, die insgesamt sehr unter der aktuellen Umweltbelastung leidet.
Welche Rolle spielt ALPLA in der regionalen Wirtschaft?
ALPLA ist seit 43 Jahren in dieser Region aktiv. Mit Fug und Recht kann ich behaupten, dass wir uns als solides Unternehmen etabliert haben, für das zu arbeiten sich lohnt. Mit unseren Programmen zur Aus- und Weiterbildung unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sorgen wir für gut ausgebildete und motivierte Fachkräfte. So stellen wir uns gemeinsam den bevorstehenden Herausforderungen.
Weitere Informationen zu den Aktivitäten von ALPLA Caribe sind auf der Unternehmenswebsite verfügbar: https://www.alpla.com/de/karibik
Factbox
- ALPLA Caribe startete 1976 im puerto-ricanischen Guayama. 2008 kam ein Werk in Santo Domingo (Dominikanische Republik) hinzu.
- In den beiden Base Plants arbeiten rund 360 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
- Zwischen 2005 und 2012 gab es eine On-site-Produktionsstätte in Barbados.
- Zu den größten Kunden zählen Industrias San Miguel (Kola Real), Bepensa (Coca-Cola), Clorox, CBC (Pepsi), Fortiflex und APA (Agua Planeta Azul).
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