29. November 2023

Thermische Verwertung - Energie statt Abfall

Nicht nur Sonne, Wind und Wasser, auch Abfälle gelten ab 1.1.2024 in Deutschland als erneuerbare Energiequelle. Was auf den ersten Blick verwundern mag, erweist sich beim genauen Hinsehen als kluge Idee. Die thermische Verwertung von Abfällen ist eine Entsorgungsform mit Mehrwert. Sie spart Ressourcen, funktioniert regional und ist dank hochentwickelter Filterung kaum eine Belastung für die Umwelt. Sogar die Kreislaufwirtschaft profitiert: Wenn Kunststoffe ans Lebensende kommen, spenden sie durch die Verbrennung wieder Energie.

Amager Bakke

Die Müllverbrennungsanlage „Amager Bakke“ liefert jährlich Wärme für 150.000 Haushalte und Strom in 62.500 Häuser.

Deutschland hat es vorgemacht: Mit dem neuen Gebäudeenergiegesetz wird die Abwärme aus der Müllverbrennung zur erneuerbaren Energiequelle. Höchste Zeit. Denn in den Kraftwerköfen wird sowieso nicht einfach nur verheizt. Sie reduzieren Müll aufs Minimum, vernichten Schadstoffe, entlasten Deponien und sorgen ganz nebenbei für jede Menge Energie. Dank technologischen Errungenschaften gelingt das schon seit den 1990er-Jahren sauber.

Rund 50 Millionen Tonnen Abfall werden in Deutschland jährlich verbrannt, etwa zwölf Prozent der gesamten Abfallmenge. Das Verfahren liefert über 30 Millionen Megawattstunden Strom, Fernwärme und Prozessdampf pro Jahr – das entspricht etwa fünf Prozent des jährlich produzierten Stroms. Die Deklaration als erneuerbare Energiequelle ist der nächste Schritt auf dem Weg zu einer unabhängigen Energieversorgung und kann den Abschied von fossilen Brennstoffen wie Öl, Gas oder Kohle beschleunigen.

Regionale Verwertung mit Mehrwert

Rund 70 Abfallverbrennungsanlagen stehen in deutschen Ballungsgebieten. Sie verarbeiten Abfälle ohne lange Anfahrtswege, speisen die gewonnene Energie zügig in die Netze und arbeiten dank hochentwickelter Filter sauber. Sie eignen sich sogar als Naherholungsgebiete, wie das Beispiel Kopenhagen beweist. Die Müllverbrennungsanlage „Amager Bakke“ liefert jährlich Wärme für 150.000 Haushalte und Strom in 62.500 Häuser. Gleichzeitig ist das Kraftwerk als „CopenHill“ ein beliebtes Freizeitziel mit Skipiste, Aussichtsplattform und Kletterwand. Die thermische Verwertung bringt zudem selbst wieder Ressourcen hervor und ist so Teil der Kreislaufwirtschaft. Bei der Verbrennung von Abfällen bleiben Schlacken und Rostaschen übrig. Diese Reststoffe werden in der Baubranche als Ersatz für Sand und Kies wiederverwertet.

Thermische Verwertung als Teil der Kreislaufwirtschaft

ALPLA zählt zu den weltweit führenden Unternehmen bei der Wiederverwertung gebrauchter Kunststoffe und investiert jährlich Millionensummen in den Auf- und Ausbau regionaler „Bottle-to-Bottle“-Kreisläufe. Konsequentes Design for Recycling, topmoderne Anlagen, Mehrwegprojekte und Bewusstseinskampagnen verlängern die Lebensdauer der Materialien, verringern den Ausschuss und verwandeln potenziellen Müll in eine wertvolle Ressource.

Damit der Kreislauf funktioniert und die hohen Anforderungen erfüllt, braucht es jedoch immer wieder etwas Neuware zur Auffrischung des Materialstroms. Wenn Kunststoffe nach wiederholter Nutzung zu viel Qualität eingebüßt haben oder zu stark verunreinigt sind, verwandelt die thermische Verwertung den Wertstoff wieder zurück in Energie. Das gilt natürlich auch für Reststoffe und Rückstände während der Sortier- und Recyclingprozesse. Die Verwertung lohnt sich energetisch: Ein Kilogramm Kunststoff (PE oder PET) weist einen Heizwert von 25.000 bis 46.000 Kilojoule auf – deutlich mehr als Holzpellets (18.000 Kilojoule). Abgesehen von der ressourcenschonenden Energieerzeugung verringert die thermische Verwertung von Kunststoffabfällen zugleich die Abfallmengen. Selbst für die Emissionen gibt es Verwendung: Sie lassen sich per Abscheidungsverfahren auffangen und für die Nutzung bei der Pflanzenzucht oder in der chemischen Industrie aufbereiten.

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