„Wir sind bei der Optimierung des CO₂-Fußabdrucks an die Grenzen gegangen“
Die klimaoptimierte Canupak-Verpackung von ALPLA ist einer der Finalisten der diesjährigen Sustainability Awards. In diesem Zusammenhang hat die verantwortliche Projektleiterin Karina Wachter (vormals Pölzl) der auslobenden Zeitschrift Packaging Europe ein Interview gegeben.
Sie sind Finalist bei den Sustainability Awards 2023. Herzlichen Glückwunsch! Können Sie Ihre Einreichung in weniger als 50 Wörtern zusammenfassen?
Die Canupak-Verpackung zeigt die Möglichkeiten zur Optimierung des CO2-Fußabdrucks eines Verpackungssystems. In einem Cradle-to-Gate und End-of-Life-Ansatz wurden alle vom Verpackungsproduzenten beeinflussbaren Aspekte bewertet und bis zum Äußersten optimiert.
Warum waren die Juroren Ihrer Meinung nach von Ihrem Beitrag beeindruckt? Erzählen Sie uns, was an Ihrem Projekt innovativ ist und/oder welche Auswirkungen es auf die Nachhaltigkeit von Verpackungen hat.
Ich denke, die Jury war beeindruckt, weil wir bei der Optimierung des CO2-Fußabdrucks des gesamten Verpackungssystems wirklich an die Grenzen gegangen sind. Wir sind bestrebt, die Verpackung in allen Aspekten zu optimieren, die in unserem Einflussbereich liegen – sei es das gewichtsoptimierte Design, die Auswahl und Beschaffung des verwendeten Materials, die vollständige Einhaltung von Design- und Recyclingvorschriften, die Nutzung erneuerbarer Energien für die Produktion oder die Wahl der Transportart.
Wann und wie beabsichtigen Sie, diese Innovation auf den Markt zu bringen/zu kommerzialisieren?
Die Canupak-Verpackung kann in ihrer aktuellen Form jederzeit in das Portfolio des Kunden integriert werden. Darüber hinaus möchten wir den Markt und unsere Kunden für CO2-optimierte Verpackungen begeistern und Teil dieser Reise sein.
Sie kommen in die Kategorie „Klima“ in die engere Auswahl. Was sind Ihrer Meinung nach die zentralen Anforderungen und Herausforderungen im Hinblick auf die Reduzierung des CO2-Fußabdrucks von Verpackungen und verpackten Waren?
Die übergeordnete Forderung des Green Deals ist klar: CO2-Neutralität bis 2050. Jeder muss seinen Teil dazu beitragen, dieses Ziel zu erreichen. Es ist jedoch immer noch unklar, wie die Branche von der Reduzierung ihrer CO2-Emissionen zu echter CO2-Neutralität gelangen kann. Meiner Meinung nach sind das Fehlen klarer Richtlinien zur Erreichung der CO2-Neutralität, das Fehlen eines rechtlichen und regulatorischen Rahmens sowie die mangelnde Zusammenarbeit beim Datenmanagement entlang der Wertschöpfungskette die größten Herausforderungen.
Was sind Ihrer Meinung nach die größten Chancen in diesem Bereich bzw. welche zukünftigen Innovationen prognostizieren Sie in diesem Bereich?
Die größten Chancen in diesem Bereich liegen in der Zusammenarbeit entlang der Wertschöpfungskette, um alle Einflussfaktoren nachvollziehbar zu machen und den CO2-Fußabdruck des Endprodukts auf Basis realer Daten und weniger auf Annahmen basierend zu ermitteln. Um dies zu ermöglichen, bin ich fest davon überzeugt, dass Innovationen in der zuverlässigen und zeitnahen Datenerfassung und Datenverarbeitung notwendig sein werden. Meiner Meinung nach werden klimaneutrale Verpackungen die nächste Station sein. Dafür notwendig sind klare rechtliche Rahmenbedingungen, Transparenz über die Wirksamkeit von Klimaschutzprojekten und ein besseres Datenmanagements entlang der Wertschöpfungskette.
Die Gewinner der Sustainability Awards 2023 werden im Rahmen des Sustainable Packaging Summit vom 14. bis 15. November 2023 in Amsterdam verkündet.
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