Nachhaltige Joghurtbecher: rPET macht’s möglich

Molkereiprodukte wie Joghurt, Streichkäse, Pudding, Rahm und Topfen sollen in der EU künftig nachhaltiger verpackt werden. Die PPWR (Packaging and Packaging Waste Regulation) gibt die Richtung vor. Ab 2030 müssen Lebensmittelverpackungen aus Kunststoff einen prozentualen Mindestanteil an Recyclingmaterial enthalten – ansonsten drohen Strafen. Das Problem: Becher für Molkereiprodukte bestehen aus PP (Polypropylen) oder PS (Polystyrol) – und für beide gibt es kein zugelassenes Recyclingmaterial aus dem mechanischen Recyclingverfahren für den Kontakt mit Lebensmitteln. Nur über das weit kosten- und energieintensivere chemische Recycling sind geringe Mengen verfügbar. Zu wenig für die flächendeckende Verwendung.

ALPLA hat die Lösung basierend auf dem Alleskönner PET (Polyethylenterephthalat). Gemeinsam mit Maschinenhersteller ENGEL, Werkzeugbauer Brink, Labelproduzent iPB Printing und Joint-Venture-Partner INTOPACK entwickelte die Spritzguss-Division ALPLAinject erstmals dünnwandige PET-Kunststoffbecher mit Recyclingmaterial. rePETec steht für das Zusammenspiel von innovativer Technologie, Werkzeug, Prozess und Materialbehandlung. Das einstufige Spritzgussverfahren erlaubt erstmals vollständig kreislauffähige Verpackungen aus bis zu 100 Prozent rPET. So sind die von der PPWR bei PET geforderten 30 Prozent Recyclingmaterialanteil leicht möglich.

Etablierter Wertstoffkreislauf für PET

„Wir schaffen mit rePETec stabile Verpackungen mit dünnen Wandstärken aus rPET, können diese nach Gebrauch wiederverwerten und auf den bestehenden und etablierten PET-Recyclingstrom zugreifen. All das war bisher nicht machbar. Mit dieser Lösung erfüllen die Hersteller von Molkereiprodukten alle gesetzlichen Anforderungen und stärken gleichzeitig die regionale Kreislaufwirtschaft“, erklärt Thomas Maibohm, Head of Sale and Product Management Thin-wall Packaging bei ALPLA. Nach der erfolgreichen Testphase planen ALPLA und INTOPACK ab dem 4. Quartal 2025 den Start der Serienproduktion – vorerst mit den beiden Standardformaten von 180 und 300 Millilitern. Weitere Formate sollen sukzessive folgen. Je nach Kundenwunsch kann das Füllvolumen 100 bis 500 Milliliter betragen. 

„Qualität und Verfügbarkeit sind langfristig gesichert“, betont Thomas Maibohm die Vorteile. Nach der Verwendung könnten die PET-Joghurtbecher in den bereits etablierten PET-Flaschenkreislauf aufgenommen werden. Das Etikett aus PP wird zuvor beim mechanischen Recycling von der Verpackung abgelöst. „Die Becher bereichern den ‚Bottle-to-Bottle‘-Kreislauf. Künftig kann aus einer Flasche ein Becher werden und daraus wieder eine Flasche und so weiter. Das spart Ressourcen, vermeidet Müll und ist finanziell unschlagbar“, ist Thomas Maibohm überzeugt. 

rePETec: Dünnwand-PET auf einen Blick

• Vollständig kreislauffähige Verpackung erfüllt alle Anforderungen der PPWR
• Kundenspezifisches Füllvolumen: 100 bis 500 Milliliter
• Standardformate: 180 und 300 Milliliter
• Ultradünne Wandstärke: 0,32 Millimeter
• Bessere Barriereeigenschaften als PP- oder PS-Alternativen
• PCR-Anteil frei wählbar – bis zu 100 Prozent
• Lebensmittelzulassung

Weitere Infos: alpla.com/de/produkte-innovationen/innovationen/repetec