14. Januar 2020

Design for Recycling: perfekt erdacht für die Wiederverwertung

Wer geschlossene Wertstoffkreisläufe ermöglichen will, muss schon vor dem ersten Strich einer Skizze für ein neues Produkt dessen gesamten Lebenszyklus mitdenken. Auch für ALPLA ist klar: Design for Recycling ist bei der Entwicklung oder Verbesserung von Verpackungslösungen ein zentraler Erfolgsfaktor auf dem Weg zur sogenannten Circular Economy.

Wenn wir bei ALPLA rückblickend für 2019 ein Wort des Jahres küren müssten, dann wäre es mit ziemlicher Sicherheit „Kreislaufwirtschaft“. Internationale Konferenzen und Messen, Anforderungen von Kunden, die Zusammenarbeit mit Lieferanten, neue Kooperationen im Recyclingbereich, Suchfelder für Innovationen… Die Liste der vom Ruf nach Kreislaufwirtschaft geprägten Aktivitäten ließe sich noch lange fortsetzen.

*Informationen zur CO2-Bilanz von rPET

Aus der Vogelperspektive

Nun könnten wir Ihnen berichten, dass ALPLA seit jeher die besten Lösungen für seine Kunden anstrebt, zum Beispiel indem Verpackungen schon immer so leicht wie möglich konzipiert wurden oder alleine aus Kostengründen auf unnötige Additive verzichtet wurde. Das reicht uns aber nicht. Mehr denn je braucht es einen ganzheitlichen Blick – quasi aus der Vogelperspektive – auf den gesamten Lebenszyklus einer Verpackung. Das wiederum setzt die interdisziplinäre Zusammenarbeit von Abteilungen wie Produkt Design und Research & Development mit Produktions- und Recyclingexperten sowie unseren Fachleuten der Abteilung Corporate Sustainability voraus.

Kreislaufwirtschaft: Alles dreht sich

Die Entwicklung einer neuen Verpackungslösung beginnt für uns nach ihrem Gebrauch. Anders formuliert: Das Recycling einer Getränke- oder Waschmittelverpackung startet nicht erst beim Sammeln und Sortieren. Der Kreislauf kann nur dann geschlossen werden, wenn die eingesetzten Wertstoffe kreislauffähig sind.

Vielleicht bringen die Fragen, die sich unsere Experten stellen, etwas mehr Klarheit in diese Verwirrung von Anfang und Ende: Was passiert mit der Verpackung, wenn das Produkt aufgebraucht ist? Ist dem Konsumenten klar, wie er sie entsorgen muss? Ermöglicht das Verpackungssystem eine gute Restentleerung? Gibt es für die verwendeten Materialien etablierte Recyclingströme? Können gängige Sortiersysteme die Materialien einwandfrei erkennen? Verringern Verschlüsse, Etiketten, Kleb- oder Farbstoffe die gute Recyclingfähigkeit? Welche Barrieren sind tatsächlich nötig und welche Zusatzstoffe sind dafür am besten geeignet, ohne die Qualität des Recyclingstroms zu mindern? Wie müssen wir die Verpackung gestalten, damit wir einen hohen Anteil Recyclingmaterial wieder zurück in die Verpackung bringen?

Und als wäre das alles noch nicht komplex genug – Design for Recycling setzt auch voraus, dass die Funktionalität der Verpackung gewährleistet ist. Denn natürlich sollten Handling, Haltbarkeit, Produktschutz und die Logistik nicht unter der optimal zu recycelnden Verpackung leiden.

The Clear One

Dass Design for Recycling trotz hoher Anforderungen nicht die Quadratur des Kreises ist, beweist ALPLA mit der Innovation The Clear One. Am Beginn der Entwicklung standen folgende Überlegungen, wie mein Kollege Martin Diem (ISBM Expert) erklärt: „Wir wollen mit dieser neuen Verpackungslösung eine gut zu recycelnde und attraktive Alternative zu Pouches bieten. Nachfüllpackungen bestehen aktuell häufig aus Mehrschichtfolien, die als schwierig zu recyceln gelten. Im Vergleich dazu ist PET sehr gut recycelbar, weshalb The Clear One aus diesem Material hergestellt wird.“ Der Verpackungskörper besteht aus einer Schicht PET, der Verschluss aus recyclingverträglichem PP.

Optisch und haptisch ähnelt die Verpackung einem typischen Nachfüllpack. Sie ist transparent, oval und hat eine kleine Öffnung, die das saubere Nachfüllen des Produkts in größere Flaschen leicht gestaltet. Auch das Gewicht mit 9,8 Gramm (einschließlich Verschluss) und die Wandstärke mit 0,1 Millimeter sind äußerst gering. Verschiedene Verschlüsse (Gewinde oder Snap-on sind wiederverschließbar, verschweißte Folien eignen sich für Single-use-Anwendungen) sind ebenso möglich wie diverse Dekorationen (Etikett, Sleeve oder Direktdruck). Nach dem Gebrauch kann The Clear One ohne Kraftanstrengung zusammengefaltet und über die haushaltsnahe Sammlung (Gelber Sack oder Gelbe Tonne) entsorgt werden.

Die Vorteile von The Clear One auf einen Blick

  • Geringes Gewicht
  • PET-Monomaterial
  • Zu 100 % recycelbar (etablierter Recyclingstrom, reduziert CO2-Emissionen)
  • Einsatz von Recyclingmaterial (rPET) ist möglich
  • Wiederverschließbar, ideal für Nachfüllpackungen
  • Verschiedene Füllvolumen umsetzbar
  • Einfache Restentleerung, zusammenfaltbar
  • Praktischer Standboden

Autorenprofil

Simon Stadelmann, Head of Technical Sales Support & Project Management

Simon Stadelmann hält ALPLA bereits seit vielen Jahren die Treue. 1996 stieg er mit einer Lehre zum technischen Zeichner ein, zwischendurch studierte er Kunststofftechnik an der Universität Leoben, um danach erneut als Packaging Manager im Technical Center in Atlanta/USA anzuheuern. Seit 2014 stärkt er die Business Unit ISBM & Recycling und unterstützt den Verkauf in technischer Hinsicht. Design for Recycling bildet dabei einen Schwerpunkt.

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