3. Dezember 2020

PET-Mehrwegflaschen für Mineralwasser

ALPLA stellt für Genossenschaft Deutscher Brunnen die „Perlenflasche“ aus PET her – Ökobilanz belegt Nachhaltigkeit dieser Verpackungslösung.

In Deutschland gilt sie als Designklassiker, weswegen sie seit ihrer Einführung im Jahr 1969 zahlreiche Preise erhalten hat. Und angeblich hatte fast jeder deutsche Bürger schon einmal eine in der Hand. Die Rede ist von der Perlenflasche für natürliches Mineralwasser der Genossenschaft Deutscher Brunnen. Seit Juni 2020 zählt die Genossenschaft zu den Kunden von ALPLA in Deutschland. Am Standort Vlotho-Exter produziert der weltweit tätige Experte für innovative Kunststoffverpackungen die PET-Mehrwegflasche und die Preforms dafür.

Poolsystem für Wasserflaschen

Die Genossenschaft Deutscher Brunnen e. G. (GDB) ist eine Einkaufsgenossenschaft mit rund 180 Mitgliedern. Der Marktanteil liegt bei gut einem Drittel des Gesamtabsatzes der deutschen Mineralbrunnen. GDB versorgt Mineralbrunnen mit allem, was sie für den Betrieb benötigen, und organisiert Mehrwegpools mit aktuell mehr als einer Milliarde Flaschen und 100 Millionen Kästen. Dabei halten sich PET-Mehrwegflaschen und Glas-Mehrwegflaschen mengenmäßig etwa die Waage.

Dieses Poolmanagement ist nicht nur eine zentrale Dienstleistung der GDB für ihre Mitglieder, sondern bietet bedeutende Vorteile für Verbraucher und Umwelt. Im Poolsystem verwenden verschiedene Abfüller in ganz Deutschland die gleichen Flaschen und Kästen. Somit können Konsumenten leere Flaschen in beinahe allen Supermärkten zurückgeben und bei den Handelspartnern reduziert sich der Sortieraufwand. Das Leergut wird schließlich von den Supermärkten an die nächstgelegenen Abfüller retourniert, dort wird es gewaschen und neu befüllt. Im Vergleich zu individuellen Mehrwegsystemen reduziert das Poolsystem die Transportdistanzen und vermindert das LKW-Aufkommen auf den Straßen und die CO2-Emissionen.

Ökobilanz von Mehrweggebinden

Wer die aktuellen Diskussionen zum Thema Klimawandel verfolgt, weiß, dass Transport bzw. Mobilität allgemein wichtige Stellschrauben für das Erreichen von Klimazielen sind. Die oben genannten Vorteile von Poolsystemen sind der Grund, warum diese Flaschen als umweltfreundlicher gelten als individuelle Mehrwegflaschen einzelner Abfüller. Wie ist es aber konkret um die Auswirkungen von PET-Flaschen auf die Umwelt bestellt?

Dazu hat ALPLA beim unabhängigen Beratungsunternehmen c7-consult eine „Ökobilanz für Flaschen aus PET und Glas für Mineralwasser in Deutschland“ (November 2019) in Anlehnung an ISO 14044 beauftragt. Diese Analyse betrachtet die Umweltauswirkungen von 13 verschiedenen Gebinden für Mineralwasser für zwei Vertriebsmodelle, nämlich in der lokalen und in der bundesweiten Distribution. Die Ökobilanz liefert folgende Ergebnisse:

  • Je höher der Recyclinganteil bei PET-Flaschen ist, desto geringer sind die Umweltauswirkungen der Verpackungen. Das gilt klarerweise für Einweg- und Mehrweglösungen gleichermaßen.
  • PET-Mehrwegflaschen von GDB schneiden über alle Umweltauswirkungen hinweg am besten ab. Sie profitieren davon, dass sie als Poolflaschen beim Rücktransport die geringsten Distanzen zurücklegen, weil sie ja bei jedem Mitglied der Genossenschaft wieder befüllt werden können.
  • Mehrwegflaschen aus PET schneiden stets besser ab als Mehrwegflaschen aus Glas.
  • Je niedriger das Gewicht der Verpackung im Verhältnis zum abgefüllten Volumen ist, desto geringer sind die Umweltauswirkungen.

Ganz ähnliche Ergebnisse ergab eine Ökobilanz für Verpackungen in Österreich, die c7-consult und ALPLA bereits im April 2019 in Wien präsentierten. Auch hier ging die PET-Mehrwegflasche aus 100 Prozent Recyclingmaterial in puncto geringste Umweltauswirkungen als Sieger hervor. Glas-Einwegflaschen zeigten hingegen die höchsten Umweltauswirkungen und bildeten somit das Schlusslicht der Studie.

Unter diesem Blickwinkel ist es für ALPLA besonders erfreulich, GDB als Kunde gewonnen und damit den ersten nennenswerten Mehrwegauftrag in Deutschland erhalten zu haben.

Recyclinganteil auch bei Mehrweg steigern

Unser Ziel lautet, für das jeweilige Produkt im jeweiligen Markt die beste und nachhaltigste Verpackungslösung anzubieten und diese dann stets zu verbessern. Bei den Mehrwegflaschen aus PET wurde zum Beispiel der Recyclinganteil von 10 Prozent auf 30 Prozent erhöht. Denkbar wäre in Zukunft ein geschlossener Recyclingkreislauf für PET-Mehrwegflaschen oder für die Verschlüsse dieser Flaschen. ALPLA bringt hier nicht nur die Expertise als Produzent von Flaschen und Verschlüssen ein, sondern auch als Recycler.

Abschließend noch eine Klarstellung zum häufig diskutierten Thema „Umlaufzahlen“ bei Mehrweggebinden. Die Mindestanforderung an die in Vlotho-Exter hergestellten Flaschen sind 15 Umläufe, 25 sind jedoch eine realistische Annahme. Und selbst wenn die Flasche am Ende ihrer Lebensdauer aussortiert wird, kann sie recycelt und das Recyclingmaterial wieder zu neuen Verpackungen, auch zu PET-Mehrwegflaschen, verarbeitet werden.

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