Farbeimer schützt vor Schimmel
Die richtige Verpackung kann die Lebensdauer von wasserbasierten Farben und Lacken verlängern. ALPLAindustrial hat beim Forschungsprojekt „InCanPres“ den Beweis geliefert.
Wasserbasierte Farben und Lacke sind besser für Mensch und Umwelt. Sie sind jedoch anfällig für Keime. Ohne Konservierungsmittel können sich Schimmel, Algen, Pilze und Krankheitserreger ausbreiten. Biozide schaffen Abhilfe – wie lange noch, ist unklar. In der EU schränkt die Biozidprodukte-Verordnung (BPR) die Entwicklung und Anwendung von Wirkstoffen ein und schraubt den zulässigen Gehalt an Bioziden nach unten. Das hat Konsequenzen für die Haltbarkeit und Lagerung. Mehr verdorbene Ware schadet wiederum der Umwelt – und konterkariert die regulatorischen Maßnahmen. Hersteller von Farben, Lacken und Holzbeschichtungen müssen sich also nach Alternativen umschauen.

Die Verpackung spielt für den Schutz des Produktes eine Schlüsselrolle. Als Spezialist für Farb- und Lackeimer steuerte ALPLAindustrial im Verbund mit weiteren Praxispartnern Know-how beim Forschungsprojekt „InCanPres“ von ecoplus, OFI (Österreichisches Forschungsinstitut für Chemie und Technik) und MCI (Management Center Innsbruck) bei. Von 2021 bis 2024 widmete sich das Pionierprojekt der Entwicklung antimikrobieller Verpackungen und Versiegelungen, schneller und kosteneffizienter Analyseverfahren, neuer Biozid-Rezepturen sowie innovativer Entkeimungstechnologien. Gemeinsam mit Gabriel-Chemie Masterbatch und Murexin machte sich ALPLAindustrial an eine konservierende Verpackungslösung – mit Erfolg.
Schutz dank spezieller Zutat
Gemeinsam fertigten sie Eimer und Deckel mit aktiven Eigenschaften. Die innovative Einarbeitung eines antimikrobiellen Additivs ins hochkonzentrierte Masterbatch verbessert die Produktqualität bei mikrobiellen Belastungen – ein neuer funktionaler Effekt. Der Wirkstoff migriert in geringen Mengen von der Verpackung in die Farbe und zerstört dort auf physikalischem Weg die Zellstruktur von Keimen. Das Ganze funktioniert nicht nur bei direktem Kontakt, sondern auch über das Kondenswasser, das sich am Deckel sammelt. Es reichert sich mit dem Wirkstoff an, tropft auf die Farboberfläche und bekämpft dort Mikroben und Schimmelsporen. „Der Wirkstoff ist bereits zugelassen, wurde aber noch nie als Additiv für Kunststoffe genutzt“, erzählt Christian Rupp, Quality Manager bei ALPLAindustrial.
Was theoretisch machbar klingt, muss auch in der Praxis funktionieren. Das Additiv wird übers Masterbatch in den Kunststoff gemischt, in Form gepresst und soll dann monatelang wirksam bleiben – eine technische Herausforderung. ALPLAindustrial hat gemeinsam mit Gabriel-Chemie Eimer und Deckel mit der speziellen Materialrezeptur realisiert. Farbige Modelle sind genauso umsetzbar wie weiße. „Wir haben mehrere Prototypen mit verschiedenen Masterbach-Dosierungen gefertigt und im Labor über längere Zeiträume analysiert. Die Ergebnisse haben unsere Erwartungen bestätigt. Die Verpackung bewirkt eine effektive Reduktion von Bakterien“, resümiert Rupp. Die Innovation gelingt über das Material. Werkzeug und Prozess bleiben unverändert. ALPLAindustrial kann daher schnell mit der Serienproduktion starten.
Mehr Infos: www.alplaindustrial.com/de
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