ALPLA übernimmt deutschen PET-Recycler
Die ALPLA Group, international tätiger Spezialist für Verpackungslösungen und Recycling, übernimmt BTB PET-Recycling mit Sitz in Bad Salzuflen. Das Unternehmen verwertet gebrauchte PET-Flaschen zu Recyclingmaterial, das überwiegend zur Produktion neuer Getränkeflaschen eingesetzt wird. Der Verpackungskreislauf findet innerhalb eines geschlossenen Systems von der Flasche zur Flasche statt.
Mit der Übernahme der BTB PET-Recycling GmbH & Co. KG aus Bad Salzuflen in Nordrhein-Westfalen investiert ALPLA in den Ausbau des Recyclingkreislaufs in der Region. Das Unternehmen verarbeitet gebrauchte PET-Getränkeflaschen aus dem deutschen Pfandrücknahmesystem zu lebensmitteltauglichem rPET (recyceltem PET)-Granulat, das hauptsächlich zur Herstellung von neuen Vorformlingen für PET-Flaschen, unter anderem Getränkeflaschen, verwendet wird.
Von der Flasche zur Flasche
Die Abkürzung BTB steht für „Bottle-to-Bottle“ und damit für einen geschlossenen Verpackungskreislauf von Flaschen zu Flaschen, die in der Region gesammelt werden. Das Eingangsmaterial wird im ersten Schritt bei BTB vorsortiert, zerkleinert, gewaschen und nachsortiert. Anschließend wird es in einem Extrusionsverfahren aufgeschmolzen, in Granulatform gebracht und zu lebensmitteltauglichem rPET aufgewertet. Das Verarbeitungsvolumen liegt bei rund 20.000 Tonnen PET-Flaschen jährlich. Die Firma beschäftigt rund 35 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die alle von ALPLA übernommen werden.
Effiziente Produktion, funktionierendes System
Georg Lässer, Head of Corporate Recycling bei ALPLA, äußert sich zu den Hintergründen der Akquisition: „BTB produziert sehr effizient unter Nutzung etablierter Technologie. Das Team vor Ort ist topmotiviert und macht einen hervorragenden Job. Der Kauf des Unternehmens ist für uns eine Investition in die Zukunft, um die vorhandenen Kapazitäten auszubauen und den Flaschenkreislauf weiter zu stärken.“
Georg Pescher, Geschäftsführer Deutschland bei ALPLA, ergänzt: „Mit der Übernahme von BTB investieren wir in ein sehr gut strukturiertes Unternehmen, das seit vielen Jahren erfolgreich in der lokalen Kreislaufwirtschaft tätig ist und heute schon unser Preform-Geschäft in Deutschland mit rPET versorgt. Ausschlaggebend dafür ist ein funktionierendes System aus Rücknahmeinfrastruktur, Flaschenproduktion und Abfüllern in unmittelbarer Nähe zum Recyclingbetrieb.“
Der Vertrag wurde von den Vertragsparteien am 28. September 2021 unterzeichnet. Über den Kaufpreis sowie sämtliche weitere Details haben die Vertragspartner Stillschweigen vereinbart.
ALPLA forciert PET-Kreislauf in Europa
Erst kürzlich hat ALPLA gemeinsam mit Partnern die Gründung des Joint Ventures „PET Recycling Team Targu Mures“ für das Recycling von Post-Consumer-PET-Flaschen in Rumänien bekannt gegeben. Ziel ist die jährliche Produktion von 15.000 Tonnen rPET in Lebensmittelqualität zur Stärkung des lokalen Stoffkreislaufs in Zentral- und Südosteuropa. Im Vereinigten Königreich kooperiert ALPLA seit diesem Jahr mit dem britischen Abfallwirtschaftsunternehmen Biffa und bezieht rPET-Granulat in Lebensmittelqualität aus der Biffa-Recyclinganlage in Seaham. Durch diese Zusammenarbeit erhöht ALPLA den Anteil an britischem Rezyklat bei der Herstellung von Verpackungen im Vereinigten Königreich.
Ausbau der Recyclingaktivitäten
Anfang des Jahres 2021 hatte die ALPLA Group angekündigt, bis 2025 jährlich durchschnittlich 50 Millionen Euro in den weiteren Ausbau der Recyclingaktivitäten zu investieren. Geplant ist vor allem die Internationalisierung der Maßnahmen für hochqualitative Rezyklate, um Wertstoffkreisläufe in möglichst vielen Regionen zu schließen. Insgesamt beläuft sich die jährliche Kapazität der ALPLA Recyclingunternehmen sowie Joint Ventures und Kooperationen auf rund 130.000 Tonnen für PET und 60.000 Tonnen für PE.