8. August 2022

Verschlüsse mit Mehrwert

Das ALPLA Werk Föritztal in Thüringen, Deutschland, ist auf Verschlüsse spezialisiert. Seit 2020 werden vor Ort auch neue Produkte entwickelt. Wir geben Einblick in zwei außergewöhnliche Projekte.

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David Martin, Maik Goepfert and Justin Maaser (von links) bei einer Besprechung im Werk Föritztal.

Glasflaschen kommen in der Welt von ALPLA eigentlich nicht vor. Doch auch die brauchen den passenden Deckel. Der soll möglichst leicht, praktisch und nachhaltig sein. Hier kommen die Kunststoffprofis ins Spiel. Maik Göpfert, Werksleiter in Föritztal, sieht darin eine enorme Chance: „Wenn wir über den Tellerrand blicken und für fremde Gebinde optimale Verschlüsse anbieten, gewinnen wir neue Kunden und erschließen Marktsegmente.“



2020 wurde die hauseigene Entwicklungsabteilung eröffnet. Seither haben die Projektleiter David Martin und Justin Maaser eine Vielzahl von Projekten und Verschlüssen am Standort realisiert. Derzeit laufen 25 Projekte. Jedes neue Spritzgussteil muss dabei Mehrwert für den Kunden und ALPLA generieren – durch weniger Gewicht, optimierte Form oder höhere Recycelbarkeit. „Wir konzentrieren uns auf regionale Kunden. Die Nachfrage ist hoch und steigt“, freut sich Maik Göpfert. Beste Aussichten für das Werk, das heuer sein 30-jähriges Bestehen feiert. Gut möglich, dass beim Fest Sektkorken aus Eigenproduktion knallen.

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Nachhaltige Sektkorken

Rotkäppchen-Mumm hat sich als Marktführer im Sekt- und Spirituosenbereich der Nachhaltigkeit verpflichtet, setzt auf leichtere Glasflaschen, erhöht deren Recyclingquote und lässt sich per Bahn beliefern. Der Kunststoffkorken bot noch Potenzial. Anfang 2020 kam man erstmals auf ALPLA zu. „Ein Verschluss unabhängig von der Flasche war Neuland für uns“, erinnert sich Projektleiter David Martin. 

Sektverschlüsse werden nicht geschraubt, nur eingepresst. Sie müssen zwei Jahre bis zu 10 bar Innendruck standhalten. Dazu wird der Korken aus zwei Teilen gefertigt – spritzgusstechnisch herausfordernd. Die berühmte rote Kappe besteht aus HDPE, der Stopfen aus weicherem LDPE gleicht den Druck aus. Gemeinsam mit dem Werkzeugbau in Hard gelang eine zehnprozentige Gewichtseinsparung – bei identer Qualität und ohne mechanische Einbußen.

Seit April wird produziert: derzeit bis zu 70 Millionen Stück pro Jahr. „Das Vorzeigeprodukt für den Marktführer ist unsere Eintrittskarte“, freut sich David Martin. Für noch mehr Nachhaltigkeit feilt er aktuell an Verschlusssystemen aus Recyclingmaterial oder biobasiertem Kunststoff.

Einfach zu öffnender Mineralwasserdeckel

Ein bequemer, alterstauglicher Verschluss für Glasmehrwegflaschen: Das war 2019 Ziel des von Justin Maaser geleiteten Projekts. Ältere Mineralwasser-KonsumentInnen beschwerten sich immer öfter über die mühsame Öffnung der Glasflaschen. Nach einigen Simulationen konnte in Föritztal ein enorm griffiger Verschluss entwickelt werden. „Er lässt sich gut und einfach öffnen und schließt dennoch sicher und robust“, erklärt Maaser.

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Seit April sind die handfreundlichen Deckel auf zahlreichen Glasmehrwegflaschen in ganz Deutschland erhältlich. Das Potenzial ist mit jährlich bis zu 4,5 Milliarden Verschlüssen allein in Deutschland riesig. „Mit dem praktikablen Verschluss machen wir vielen Menschen das Leben leichter“, ist Justin Maaser überzeugt. Im ersten Jahr sollen 500 Millionen Verschlüsse hergestellt werden. Eines ist sicher: Der Aufbau der Entwicklungsabteilung hat sich schon jetzt gelohnt. 

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